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Einführung:
Lateranbasilika geht auf Kaiser Konstantin zurück.
Mutter aller Kirchen.
Kirche der Päpste.
Es wird uns bewusst. Wir sind verbunden mit allen Menschen, die heute wie wir Eucharistie feiern.
Die Kirche ist katholisch. Sie umspannt die ganze Welt, damit überall die Botschaft des Lebens verkündet wird in Wort und Tat.
Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Was ist der Unterschied zwischen dem Verkauf von fair gehandelten Waren im Kirchenraum und den Ständen der Geldwechsler und den Verkäufern von Schafen und Rindern und Tauben für die Opfertiere?
Es gibt einen sehr wesentlichen:
Das Treiben im Tempel in Jerusalem diente dem Einkommen des Tempelpersonals. Die Opfer, die eigentlich Gott ehren sollten, wurden zum Mittel, um die Einkünfte derer zu sichern, die die Opfer darbrachten.
Der Verkauf der fairen Waren im Kirchenraum ist davon ganz und gar verschieden. Es gibt keine materiellen Verbindungen zu dem, was wir im Gottesdienst tun. Weder die Kirche, noch der Pfarrer, noch die Freiwilligen, die die Waren verkaufen haben davon einen Gewinn.
Der Auftritt Jesu im Tempel beeindruckt mich und ich bin froh, dass alle vier Evangelien darüber berichten: Jesus war kein sanfter, harmloser, schwächlicher und unrealistischer Idealist. Jesus war ein mutiger, entschlossener, tatkräftiger und ganz und gar realistischer Idealist.
Wir glauben an ihn und nehmen ihn uns zum Vorbild: Seine Überzeugung, seinen Mut, seine Klarheit und Entschlossenheit.
Ich frage mich außerdem: Was würde Jesus heute in unserer Kirche in Rage bringen. Was würde er anprangern? Wogegen würde er einschreiten?
Fällt ihnen etwas dazu ein?
Vielleicht würde er in die kirchlichen Büros gehen und die Grundbuchauszüge und die Kontoauszüge zerreißen und uns vorhalten, dass wir das Reich Gottes mit dem Eigentum an Geldanlagen und Immobilien verwechseln.
Vielleicht würde er die goldenen Kelche auf den Boden werfen, weil sie nicht Bescheidenheit und Demut ausdrücken, sondern Prunk und Angeberei.
Vielleicht würde er sich über unsere liturgischen Gewänder ereifern, weil sie anzeigen, dass die, die sie tragen, meinen, etwas Besseres zu sein – hochwürdig sagt man zu diesen Männern!
Wir sind immer in Gefahr, das Äußere wichtiger zu nehmen als das Innere.
Wir wollen das Innere schützen und ehren – aber es ist nur ein kleiner Schritt dahin, dass dies als Vorwand dient, die Hülle immer wichtiger zu nehmen – wichtiger als das Innere!
So entstehen Heuchelei, Selbstbeweihräucherung, Stolz und Einbildung – all das gibt es leider in unserer Kirche – mehr bei den Oberen als bei den einfachen Christen.
Die Aufgabe der Kirche ist genau das Gegenteil:
Die Kirche – und ganz besonders die Oberen – sollen den Menschen zeigen, dass sie das Beste und das Wichtigste sind: Die Menschen sind Gottes Heiligtum. Es mag sein, dass unsere Gotteshäuser einmal zerfallen oder einem anderen Zweck dienen werden:
Der Mensch bleibt Gottes Kind und er wird Gott immer heilig sein.
Gott überlässt den Menschen nicht dem Untergang –
erst recht nicht die Menschen, die ihm und seinem Sohn glauben.
Wenn wir an Jesus glauben, machen wir es wie er selbst: wir stellen den Menschen, den ganz konkreten Menschen, der uns jeweils begegnet in den Mittelpunkt: Er ist wichtig und er ist das Ziel unseres Handelns – niemals das Mittel, um einen Zweck zu erreichen.
Unser Handeln ist darauf ausgerichtet, dass es ihm gut tut und gut geht.
Paulus nennt in seiner besonderen Sprache den Grund dafür:
Der Geist Gottes wohnt in Euch. Ihr seid der Tempel Gottes. Und Gottes Tempel ist heilig und der seid ihr.
Da wir Gott heilig sind, so sollen uns erst recht unsere Mitmenschen heilig sein! – Ziehen wir daraus die Konsequenzen!
Allgemeines Gebet
Lektor/in: Himmlischer Vater, du hast uns deinen Heiligen Geist geschenkt. In diesem beten wir zu dir:
Vater im Himmel L/A: Schenke Licht und Leben
- Wir beten für Leo, den Bischof von Rom: dass er die Kraft hat, die Kirche zu leiten und ihre ständige Erneuerung zu fördern.
- Wir beten für alle Getauften: dass sie dem Heiligen Geist in ihrer Seele Raum geben und sich von ihm leiten lassen.
- Wir beten für die Kirchenarchitekten. dass sie Räume gestalten, die dem Volk Gottes helfen, darin Gott zu loben und zu danken.
- Wir beten für die Teilnehmer der Weltklimakonferenz, dass sie sich auf wirkungsvolle Maßnahmen für den Schutz des Klimas einigen, so dass die Erde ein guter Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen bleibt.
- Wir beten für die Menschen aller Religionen: dass sie die Barmherzigkeit Gottes erkennen und dadurch selbst barmherzige Menschen werden.
- Wir beten für die vielen christlichen Konfessionen, dass sie zur Einheit in der Eucharistie finden.
Lektor/in: Vater im Himmel, wir danken Dir für alle Deine Gaben: für das Leben und die Erde, für die Sonne und das Universum. Danke, dass du den Glauben in uns weckst. Wir loben dich heute und in Ewigkeit. Amen.
