09.02.2020: 5. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den Texten der Liturgie: schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Salz und Licht haben eine Ähnlichkeit:
Ein wenig Salz macht Speisen wohlschmeckend.
Ein wenig Licht genügt, um die Dunkelheit zu vertreiben.

Die ersten christlichen Gemeinden waren wenige und sie hatten wenige Mitglieder. 10 oder 20 Leute vielleicht in einem größeren Ort.

Die Frauen und Männer, die Jesus auf seinem Weg begleiteten, Jünger genannt, waren ebenfalls wenige.

Ich möchte an den Rahmen erinnern: Jesus hatte in Galiläa Kranke geheilt und das Reiches Gottes verkündet: so, dass es jetzt kommt. Und der das sagt, erhebt auch den Anspruch: ich bringe es euch!

Das hatte Aufsehen erregt und großes Interesse. Scharen von Menschen folgten ihm – und wollten dabei sein.

Das ist heute nicht anders: Wenn Menschen große Versprechen machen und es verstehen, dafür Begeisterung zu wecken, strömen ihnen viele zu:
Beispiele: Das sehen wir in unseren Tagen wieder bei Greta Tumberg, oder vor Jahrzehnten bei Mahatma Ghandi – Großer Unterschied: Jesus begeisterte für das Reich Gottes. Mehr muss ich dazu nicht sagen.

Das Ev. erzählt also, dass viele Menschen Jesus nachfolgten, weil er sie für seine Reich Gottes Botschaft begeisterte.

Seine Jünger – die er berufen hatte – waren wenige: Es wurde erzählt von Andreas und Petrus, von Jakobus und Johannes.

Diese wenigen (es mögen ein paar mehr gewesen sein) lehrte Jesus:
Selig, die Frieden stiften – sie werden Kinder Gottes genannt werden.

Und dann sagte er zu ihnen:
Ihr paar wenigen Leute: Ihr seid das Salz der Erde – das Licht der Welt!

– Weil ihr anders handelt, als es die meisten tun: weil ihr Erbarmen zeigt, und sanftmütig seid (vielleicht würde man heute „achtsam“ sagen.

Jesus verbindet diese Zusage, diese Auszeichnung mit einer Warnung:

Wenn das Salz seinen Geschmack verliert. – Noch nie habe ich damit etwas anfangen können: Denn Salz – solange es Salz ist – wird immer salzig sein. Es verliert seinen Geschmack nicht.

Meine nicht vorhandenen Griechisch Kenntnisse führten zu dieser Lücke:
Das gr. Verb moraino bedeutet auf deutsch „töricht sein“.

Töricht sind aber die Menschen, die nicht an Gott glauben, und die nicht dem Glauben gemäß handeln!

Mt. sagt: Ihr seid das Salz. Wenn das Salz (also ihr) töricht wird, wird es zertreten werden!

Liebe Schwestern und Brüder, das ist Jesu Zusage an uns:
ihr seid wenige – aber ihr seid das Salz, weil ihr anders handelt, weil ihr aus der Hoffnung handelt, aus Vertrauen und aus Liebe.

Aber wenn ihr töricht werdet und handelt wie Menschen, die nicht an Gott glauben, dann seid ihr wertlos und werdet zertreten werden.

Damit wir das alles richtig verstehen, müssen wir noch den Schluss dieses Abschnitts beachten.

Die Leute sollen unsere guten Taten sehen, damit sie den Vater im Himmel preisen.
Wer Gott preist, den Vater im Himmel,
wird selbst zum Jünger Jesu. Er wird handeln wie ein Jünger Jesu,
wird Salz für die Erde und Licht für die Welt.

Darum geht es: Dass die Menschen an Gott glauben –
dann wird diese Erde immer mehr zum Ort des Friedens und des Lebens.

 

19. Juni 2014: Fronleichnam

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

 

Liebe Schwestern und Brüder!
Es ist toll! Ein Blumenteppich vor dem Altar! Die Fahne! Blumenschmuck! Birkenzweige und –bäumchen in der Kirche.
Das sieht schön aus! Das macht gute Laune! Es ist etwas Besonderes.
Es ist ein Fest!

Wir feiern das Fest des Herrenleibes! Das Fest der Eucharistie!

In gewisser Weise ist dieses Fest – wie so manches Fest – überflüssig.
Es gibt ja schon den Gründonnerstag, an dem wir das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern feiern: da hat Jesus dieses Sakrament begründet. Am Tag vor seinem Tod am Kreuz hat er uns den Auftrag gegeben, dass wir dies zu seinem Gedächtnis immer wieder tun: das Brot brechen und aus dem einen Kelch trinken.

Fronleichnam hat einen anderen Charakter:
Wir feiern es 10 Tage nach Pfingsten. Die Eucharistiefeier gehört in die Zeit der Kirche, in die Zeit, da der hl. Geist in uns wirksam ist: er führt uns jeden Sonntag zur Eucharistie zusammen.
Wir beten in jeder Eucharistie vor der Wandlung um den Geist, damit Brot und Wein, die wir miteinander teilen, zum Sakrament der Liebe Gottes werden, die Jesus und geoffenbart und geschenkt hat.

Die Eucharistie ist die Kraftquelle für uns Christen.

In dieser Feier stärken wir unseren Glauben an Jesus und seine Botschaft vom Bund des Lebens, den Gott mit uns geschlossen hat.

In der Eucharistie beleben wir unseren Glauben an die Auferstehung.

In der Eucharistie vertrauen wir uns der vergebenden Liebe des barmherzigen Vaters an. Denn wir gleichen dem verlorenen Sohn, der alles hinter sich ließ, was sein Vater ihn gelehrt und gegeben hatte und der sich selbst an den Rand des Todes brachte.

In der Eucharistie erneuern wir unseren Willen und unsere Entscheidung nach dem Vorbild Jesu zu leben: dass wir die Liebe zum Vater im Himmel und die Liebe zum Mitmenschen in die Mitte des Lebens stellen.

Wie kann ich Gott, dem Vater, wie kann ich dem Mitmenschen Liebe schenken? – das ist die wichtigste Frage in jedem Augenblick und bei allem, was wir tun.

Schwestern und Brüder,
die Eucharistie ist der größte Schatz, den wir Christen haben,
das heiligste Geschenk, das Jesus uns machen konnte.

Deshalb feiern wir zu Recht dieses schöne und große Fest der Eucharistie.

Liebe Kommunionkinder,
nach dieser Messfeier gehen wir mit der Monstranz durch ein paar Straßen unserer Pfarrei: bis zum Altenheim und wieder hierher zurück.

Erinnert ihr euch noch an eure Erstkommunion vor ein paar Wochen am 18. Mai? Mit Jesus auf dem Weg – das war euer Thema!

Heute dürft ihr das richtig erleben:
In dem hl. Brot erkennen wir Jesus, der uns Kraft gibt, der uns stärkt, der in uns die Liebe entzündet.

Wir tragen das Brot mit uns, weil Jesus immer bei uns ist, weil er immer mit uns geht, weil er uns den Heiligen Geist gibt,
damit wir gute Werke tun und
damit Gottes Liebe den Menschen bekannt wird – durch uns.