Hier geht es zu den Texten der Liturgie: 
Liebe Schwestern und Brüder,
beim Bedenken der Lesungen für den 1. Advent im Lesejahr A, habe ich versucht, die wichtigsten Wörter, zu finden:
Beim Propheten Jesaja: Sie erlernen nicht mehr den Krieg,
aus Schwertern schmieden sie Pflugscharen.
Bei Paulus im Römerbrief: Wacht auf, Zieht den Herrn an, lebt ohne Streit und Eifersucht.
Und im Mt.-Evangelium: Seid wachsam! Haltet euch bereit für den Tag des Herrn!!
Können wir unser Leben damit in Verbindung bringen?
Im Zentrum steht der Ruf Jesu: „Seid wachsam! – denn ihr wisst nicht in welcher Stunde der Herr kommt.“
Auf das Kommen des Herrn warten wir – sehnsüchtig sogar.
Denn wenn der Herr kommt und alle auf ihn hören, dann geht das Licht auf, dann endlich ist Friede unter den Menschen, die auf ihn hören.
Haltet euch bereit: Für Paulus heißt das:
verbannt Streit und Eifersucht aus euren Herzen!
Die Eifersucht – wie erklären wir sie?
Der Neid ist ein Genosse der Eifersucht: „Warum habe ich das nicht?
Warum geht es mir nicht so gut?“
Das Begehren gehört ebenso zur Eifersucht: „Ich muss dies und das haben. Ich verlange die Aufmerksamkeit.“
Neid und Eifersucht führen zum Streit, zur Feindschaft letztlich auch zu Krieg und Gewalt.
Liebe Schwestern und Brüder, lassen sie mich eine Lanze brechen für die Menschen, die geplagt sind von Neid und Eifersucht und die Forderungen stellen und kein Gehör finden – am wenigsten bei denen, von denen sie es am meisten fordern.
Was wissen andere von ihrem ungestillten Hunger?
Warum ist dieser Hunger so stark, so unbezähmbar und so ungestillt?
Es ist zu leicht zu sagen: „Du darfst nicht eifersüchtig sein.“
Auch wenn es eine Aufgabe der Erziehung und der Selbsterziehung ist.
Denn der Neid und die Eifersucht zersetzen die Lebensfreude.
Wie können Streit und Eifersucht überwunden oder wenigstens gezähmt werden? – Das legt Paulus den Christen ans Herz.
Wie können die, denen Eifersucht und Neid und Begehren entgegenschlägt, den Frieden bewahren?
Liebe Schwestern und Brüder, Paulus stellt wirklich eine große Forderung,
wenn er den Christen schreibt: „Lasst uns ehrenhaft leben, ohne Streit und Eifersucht!“
Das Wort vom ehrenhaften Leben ist vielleicht der Schlüssel:
Schließlich ist uns die Ehre zuteil geworden, dass wir zu Jüngern Jesu berufen worden sind. Das kann uns innerlich verwandeln – so dass wir nichts erstreiten müssen und dass wir auch nichts eigensüchtig für uns selbst behalten müssen.
Vielmehr können wir – „Christus anziehen“: Wir können uns hineinleben in seine Dankbarkeit – denn er war seinem himmlischen Vater dankbar dafür, dass er seine Liebe allen schenkt – besonders den Kleinen, den Schwachen, denen, die in der Welt nichts sind.
Liebe Schwestern und Brüder, Jesus lädt jede unter uns ein und jeden,
den Tag des Herr zu erwarten:
den Tag, an dem er zu uns kommt und uns Frieden bringt:
Wir wissen nicht, wie er kommen wird:
arm und bedürftig wie ein Kind im Flüchtlingslager oder
uns beglückend und überraschend,
wie eine unverhoffte Einladung zu einem großen Fest.
Seien wir wachsam, damit wir ihn erkennen können,
dass wir seine Armut nicht übersehen
und seine Großzügigkeit nicht zurückweisen.
Oh, dass wir ihn erkennen, wenn er kommt! – Wachsam sein!