01.05.23: 1. Mai Patrona Bavaria

Evangelium: Johannes 2,1-11 (Hochzeit zu Kanaan)

Einführung:
Maria, Schutzfrau Bayerns. Vor Unheil schützen und bewahren:
Vor Krieg, vor Bürgerkrieg, vor Armut und Hungersnot,
Erweitern wir die Anliegen:
Dass wir nicht zu Egoisten werden, dass wir unsere Verantwortung erfüllen, dass wir bereit sind zum Teilen, dass wir Not leidenden helfen,
Dass wir den Weg nicht verlassen, auf den Jesus uns gerufen hat und führt.

Ansprache:
Diese Hochzeitsgeschichte auszulegen ist hochinteressant und vielfältig. So beginnt Jesus im Johannesevangelium sein öffentliches Wirken nach seiner Taufe durch Johannes.
Von großer Bedeutung ist das Ziel der Geschichte, zu der alles hinführt:
„Er offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.“

Im Mk. Ev. sind die ersten Sätze Jesu nach seiner Taufe im Jordan:
Die Zeit ist erfüllt! Das Reich Gottes ist nahe.
Das Joh.Ev. drückt die gleiche Botschaft mit dieser Wundergeschich­te aus.

Herausgreifen möchte ich heute, was Maria zu den Dienern sagt:
„Was er euch sagt, das tut!“ Sie füllten die Krüge bis zum Rand mit Wasser. Geschöpft wurde bester Wein.

Es stimmt, wir können nur mit unseren begrenzten, menschlichen Kräften Gutes tun. Aber wenigstens das, sollten wir!
Die Hochzeit kann nicht gelingen, das Reich Gottes kann nicht unter uns wachsen, wenn wir nicht die Krüge wenigstens mit Wasser füllen.

Die Beschreibung des Reiches Gottes ist: Gerechtigkeit, Freiheit, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Frieden und Liebe.
Diese Werte gelten als der Unterbau unseres Heimatlandes, unserer Demokratie in der die Menschenrechte an erster Stelle stehen.

Gerechtigkeit heißt, dass alle Menschen, jeder einzelne, Anteil haben kann an den Gütern, die zu einem menschenwürdigen Leben gehören.
Wenn die Güter nicht gerecht verteilt werden, ist die Demokratie nur noch eine hohle Phrase und Wahlen verkommen zur Bedeutungslosigkeit.

Wie kann es sein, dass 5 Personen ein so großes Vermögen haben, wie die unteren 32 Millionen zusammen? (PublikForum 1/2023)

Wenn wir in unserem Land auf Maria hören, und tun, was Jesus sagt, dann würden wir alle – und wirklich ALLE – mit unseren begrenzten menschlichen Möglichkeiten dafür sorgen, dass jeder Mensch in unserem Land Anteil haben kann an dem, was zu einem würdevollen Leben gehört. Dann würde das Reich Gottes sichtbar, dann bräuchten wir uns nicht um Demokratie zu sorgen.

Wenn wir auf Maria hören, werden wir unseren Beitrag gerne leisten und wir werden dafür eintreten, dass diese Pflicht wieder ins Bewusstsein kommt und dass ihr besser nachgekommen wird.

25.12.2019: Hochfest der Geburt Christi

Hier geht es zu den Texten der Liturgie: schott

Liebes Jesuskind,
du bist ein ganz schönes Kind, es ist ein Glück, dass wir dich sehen dürfen.

Wenn ich dich anschaue, schmilzt mein Herz dahin. Ich möchte nur noch dich anschauen und dir alles geben  – alles, was du brauchst und alles, was ich dir geben kann.

Warum liegst du hier in Betlehem, in diesem abgelegenen Winkel am Rand der Welt? Was hat dich hierher verschlagen?

Die Macht des Kaisers, so erzählt man, hat deine Eltern gezwungen, kurz vor der Niederkunft diese Strapaze auf sich zu nehmen.

Der Kaiser wird dich nie zu sehen bekommen – da bin ich mir sicher.
Schade für ihn. Denn du bist ein ganz besonderes Kind.

Geboren unterm Sternenhimmel ‑ dein Schreien hat uns alle verzaubert – er war wie Engelsgesang – wir haben es gehört.

Ein Kind, das auf dem freien Feld geboren wird im Sternenglanz – direkt bei uns Hirten, mit denen sonst keiner etwas zu tun haben will.
Du bist ja selbst ein Stern! Du leuchtest heller als alle die Sterne am Himmel, heller als der Kaiser, der nicht weiß, welche große Freude er uns mit seinem Befehl gemacht hat.

Liebes Kind, wir werden aufpassen, was aus dir werden wird. Wir werden dich nicht aus dem Blick verlieren. Wir wollen es wissen, welche Wege du gehen wirst. Denn Du bist einer von uns, weil du hier unter uns geboren bist.

Und du Maria, du bist auch eine Frau wie unsere Frauen. Du sollst wissen, dass das Schreien deines Kindes uns so gefreut hat. Deshalb sind wir sofort losgelaufen. Und wir bringen dir und deinem Kind, was wir haben und was ihr jetzt brauchen könnt. Es ist nicht viel. Es ist das, was wir euch geben können.

Maria, dieses Kind hat uns an unsere Hoffnungen erinnert:
dass einer kommt, der uns rettet. Nicht einer von den Palästen, sondern einer von uns und dem wir wichtig sind; der weiß, wie es uns geht.
Der uns nicht verurteilt, weil wir uns nicht an die feinen Sitten halten und weil wir nicht alle Regeln immer einhalten können –so wie die feinen Menschen, die sich in ihrer Gerechtigkeit sonnen und uns ausnützen, so dass wir nicht mehr wissen, wie wir leben können.

Maria dein Kind kann der sein, der uns von unseren Sünden befreit,
der versteht, dass wir keine schlechten Menschen sind.
Dein Sohn kann der sein, der den Reichen den Spiegel vorhält,
so dass ihre Selbstsucht und Gier sichtbar wird.
Dein Sohn kann uns versöhnen, so dass wir nicht von Gott verstoßen sind, sondern dass er sich unser erbarmt und uns Frieden schenkt.

Liebe Gemeinde, dieses Jesuskind weckt all diese Hoffnungen in uns
und nährt sie und stützt sie und es gibt uns Kraft für unsere Hoffnungen einzutreten, dass sie Wirklichkeit werden.

Dieses Kind dürfen wir in unser Herz schließen, denn es ist klein und schwach. Niemand muss vor ihm Angst haben, außer dem, der etwas zu verbergen hat. Denn dieses Kind bringt es ans Licht.

Dieses Kind, liebe Gemeinde, verändert uns. Es macht uns zu neuen Menschen: zu Menschen, die das Gute wollen und tun,
zu Menschen, die der Lüge nicht auf den Leim gehen,
sondern Freude an der Wahrheit haben.

Lasst uns Gott preisen, der uns dieses Kind geschenkt hat, damit es uns rettet, damit es uns befreit, damit es uns aufrichtet und zu neuen Menschen macht. Zu Kindern des Lichts erfüllt von der Freude an ihrem Gott.

01.01.2015: Neujahr

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Es ist ein sehr harmonischer geistlicher Dreiklang am 1. Januar:
Der Beginn eines neuen Jahre – das Lob Mariens als Gottesmutter –
und der Weltfriedenstag zu dem der Bischof von Rom jedes Jahr eine Botschaft an alle Menschen sendet, die den Frieden ersehnen.

Mit Jesus, den Maria geboren hat, hat Gott einen neuen Anfang gemacht – einen Anfang, der weit bedeutsamer ist als der Anfang eines neuen Kalenderjahres.

Aus dem Mund der Hirten hört Maria, welchen neuen Anfang Gott durch Jesus setzen wird: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen, die Gott liebt.

Jesus wird Gott die Ehre geben, weil er auf ihn hört. Alles, was er denkt und tut und fühlt kommt aus dem bedingungslosen Vertrauen, dass er vom himmlischen Vater geliebt ist und dass er diese Liebe den Menschen verkünden und bringen möchte.

Seine Botschaft ist, dass jeder Mensch ein Kind Gottes ist und von Gott geliebt ist. Jeder!

Besonders richtet sich diese Botschaft deshalb an die Kranken – sie sind nicht bestraft oder ausgeschlossen, sondern sie werden geheilt.

Diese Botschaft richtet sich an die Sünder: Keine Sünde ist so groß, dass Gott deshalb aufhören würde, auch den Sünder zu lieben. Ihnen wird vergeben. Auch sie können wieder aus dem Bewusstsein leben, dass sie Gottes Kinder sind.

Diese Botschaft richtet sich an die Armen, die vom Leben und von der Teilhabe an den Gütern der Welt ausgeschlossen sind: Gott schließt sie nicht aus, sondern gibt ihnen den ersten Platz. Deshalb ist es unsere erste Aufgabe dafür zu sorgen, dass jeder Mensch Essen und Trinken kann, Kleidung hat und eine Wohnung.

Diese Botschaft richtet sich besonders an die Kinder: sie sind nicht zu klein und zu schwach. Im Gegenteil: sie habe ein offenes Herz. Sie leben ohne Bosheit und Hintergedanken. Sie sind uns Jüngern Jesu darin ein Vorbild

Wir alle sind Gottes geliebte Töchter und Söhne, darauf vertrauen wir und daraus leben wir. Doch, da wir wissen, wie begrenzt unsere Liebe oft ist, und weil wir sehen, dass Jesu Liebe zu Gott und den Menschen vollkommen war, bekennen wir: Jesus ist DER SOHN GOTTES.

Er ist ganz und gar von Gottes Geist und Liebe erfüllt.
Ihn hat Gott gesandt zu uns gesandt, zu den Armen und Kranken, zu den Sündern und Kindern. Er hat es uns offenbart, dass wir Gottes Kinder sind.

Weil Jesus der Sohn Gottes ist, nennen wir Maria mit dem Ehrentitel MUTTER GOTTES. Nicht im Sinn der griechischen Göttermythen, nicht im Sinn der altorientalischen Religionen;
sondern, weil Jesus von einer Frau auf menschliche Weise geboren und genährt und erzogen wurde, er, den wir als den SOHN Gottes bekennen.

Maria, die den Sohn Gottes geboren hat, ist dadurch der Urtyp von uns Glaubenden: In uns allen kann Gottes Wort vom Frieden Fleisch werden und Gestalt annehmen: in uns selbst und in unseren Kindern.

Auch Eva ist der Urtyp von uns Menschen:
wir können uns Gott verweigern und uns selbst zum Mittelpunkt der Welt erklären. So werden wir zum Ausgangspunkt von Neid und Eifersucht, von Gewalt und Mord.

Maria hält deshalb in vielen Darstellungen einen Paradiesapfel in der Hand: Sie ist das Urbild des Menschen, der im Paradies lebt: im Frieden mit Gott und mit der ganzen Schöpfung. Sie ist die neue Eva.

Es ist leider nicht so, dass alle Menschen auf Jesus hören;
leider hören wir selbst nicht immer auf Jesus und sein Gebot der Liebe.
Deshalb gibt es in der Welt nach wie vor Ausgrenzung und Gleichgültigkeit und Gewalt.

Was Jesus Christus uns gebracht hat, bleibt dennoch gültig – solange es Leben gibt im Universum: Gott schenkt Frieden und Versöhnung!
Wir sind seine gesalbten, Christen, damit wir Frieden ausbreiten und Versöhnung.