24.12.24: Christmette

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung:
Willkommen in der weihnachtlich geschmückten Kirche:
Die Sterne und die Lichter am Christbaum verzaubern uns und wecken ein heimeliges Gefühl – (kuschelig) – es ist eine friedliche Atmosphäre,
der Glaube an das Gute und die Freude am Schenken und Beschenkt werden  dürfen in dieser Nacht aufleben.

Diese Nacht ist reserviert für die besten Kräfte des Menschen und sie stärkt unseren Glauben an diese unsere Kräfte.

Grüßen wir Christus, das Licht der Welt:

Ansprache: Liebe weihnachtliche Festgemeinde,
In Bethlehem ist es heute Nacht um die 10°warm. Das ist im Freien nicht gerade angenehm. Man benötigt schon ein Wolltuch, das man sich überhängen kann. – Ich vermute, dass vor 2000 Jahren die Temperaturen ähnlich waren.

Das Lukasevangelium zeichnet ein wenig idyllische Bild: Die Geburt Jesu in einem Stall oder einer Höhle, die als Futterplatz der Tiere dient. Es findet sich ein Futtertrog, in dem das Kind liegen kann, wenn es die Eltern, Maria und Josef nicht gerade glückselig und voll Sorge im Arm halten.

Was im Bild fehlt, ist der Geburtsbeistand: Das Kind muss doch gewaschen werden, die Nabelschnur ist abzubinden usw.

Unwichtig – hat der Evangelist entschieden. Er schreibt ja keinen Bericht, sondern eine Predigt! Eine Predigt in Gestalt einer Geschichte.

Den Kaiser Augustus zeigt er als Gegenspieler. Quirinius ist sein Statt­halter. Sie lassen ihre Macht spielen – wie es Herrscher eben tun. Sie beherrschen, sie diktieren, sie schikanieren.

Diese Weltenherrscher haben keine Ahnung, dass in einem der Dörfer Judäas das Kind Jesus geboren wird – dessen Geburt aber die Welt mehr verändert als jede ihrer Schlachten und jedes ihrer Gesetze.
Augustus wird zur Randfigur. Er dient als Zeitangabe.

Das Evangelium bringt noch Hirten ins Spiel! Die verlorenen der Gesell­schaft – Leute, die in keinem guten Ruf stehen: Sie zahlen nicht alle Früchte, die sie vom Markt mit nach Hause bringen. Ihr Wort ist nicht viel wert, weil sie Geschichten erzählen, um zu beeindrucken, um Mitleid zu erwecken.

Die Engel: Die Engel kommen zu den Hirten und verkünden ihnen Rettung und Heil. Da fällt mir dazu ein: Jesus sagt später: „Ich bin gekommen um zu suchen und zu retten, die verloren sind.“

Am wichtigsten ist das Kind, das Maria in Windeln wickelt und in eine Krippe, in einen Futtertrog legt. Drei Mal wird der Futtertrog genannt:
Als Maria das Kind hineinlegt, die Engel erklären dies zum Zeichen und die Hirten finden es darin.

Gottes Sohn schläft in der Futterkrippe – nicht im Kaiserpalast!
Gottes Sohn stirbt am Kreuz – nicht liebevoll umsorgt und gepflegt.

Liebe Schwestern und Brüder,
der Verfasser des Evangeliums stellt sich die Aufgabe, zu erzählen, was er von Jesus erforschen konnte. Seine Geschichte wird er im Folgenden erzählen – von der Taufe im Jordan bis hin zu seinem Foltertod.

Jesus, in der Krippe und Jesus am Kreuz – Er ist das Zeichen dafür, dass Gott den Menschen wohlgesonnen ist und dass er sie rettet – hinüberrettet in sein Licht und in seinen Glanz und in seinen Frieden.

Jedes Kind, das in den Hungergebieten der Erde oder unter dem Lärm der Kriegswaffen oder auch in eine unscheinbare Familie irgendwo auf der Erde geboren wird – ist ein Zeichen Gottes dafür, dass er zu uns Menschen steht und unser Gott sein will.

Jesus aber, von dem das Evangelium erzählt, ist der Erstgeborene einer neuen Menschheit. Ungezählte Menschen folgten und folgen ihm und werden dadurch zu neuen Menschen:
Sie wählen die Liebe zum Leben als ihr Ideal und lassen dadurch das Licht des Erstgeborenen der neuen Menschheit leuchten.

Wir feiern die Geburt dieses Kindes und zugleich, dass wir Teil dieser neuen Menschheit sein dürfen: Wir sind dabei zwar nicht vollkommen,
nicht 100-prozentig – aber ernsthaft und ehrlich.

Wir sind von diesem Jesus, von seiner Botschaft und seinem Leben berührt. Ich wünsche uns zu Weihnachten, dass wir ein Teil der neuen Menschheitsfamilie sind und bleiben und dass wir Frieden in uns tragen und mutig für den Frieden eintreten.

Die Engel singen ja nicht: Frieden den Menschen – obwohl sie Gott ärgern und missfallen sondern:

„Ehre sei Gott in der Höhe und
Friede den Menschen, weil sie Gott sehr wohl gefallen.“

Allgemeines Gebet

Lektor/in: Gott hat Gefallen gefunden an uns Menschen und er will in unserer Mitte sein. Wir beten zu ihm: Gott, unser Vater

L/A: Schenke Licht und Leben

  • Für alle Getauften, die heute die Geburt Jesu feiern und für die Menschen, die nicht zur Kirche kommen können: dass sie alle der Engelsbotschaft glauben, dass wir Menschen Gott wohl gefallen.
    Gott, unser Vater

A: Schenke Licht und Leben

  • Für die Länder der Erde: dass die Regierenden nach Frieden und Gerechtigkeit und nach dem größtmöglichen Gemeinwohl streben.
    Gott, unser Vater

A: Schenke Licht und Leben

  • Für die Frauen, die ein Kind gebären: dass sie geborgen sind und sich mit ihren Männern über ihr Kind freuen können. Gott, unser Vater

A: Schenke Licht und Leben

  • Für die Kinder, die im kommenden Jahr zur Welt kommen: dass sie sich an der Schönheit der Erde und des Universums freuen können und einer Zivilisation des Friedens näherkommen. Gott, unser Vater

A: Schenke Licht und Leben

  • Für unsere und für alle christlichen Kirchen: d
  • ass wir die Botschaft Jesu immer mehr verinnerlichen, dass Gott bei uns Menschen ist und dass ihm jeder Mensch lieb und teuer ist. Gott, unser Vater

Lektor/in: Gott, Ursprung und Quelle des Lebens, wir preisen dich für deinen Sohn Jesus, der uns das Herz für dich und deine Liebe öffnet – jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Betlehem: Bußgottesdienst im Advent 2019

Einzug in Stille

zur Eröffnung          Macht hoch die Tür                                     GL 218/1+2

Einführung:
Liebe Schwestern und Brüder! Liebe Mitchristen!
„Wo wohnt Gott?“, so fragte einmal ein jüdischer Rabbi seine Gäste.
Sie lachten ihn aus und sagten:
Was redest du! Die Welt ist doch voll von seiner Herrlichkeit!
Der Rabbi beantwortete seine Frage selbst und sagte:
Gott wohnt da, wo man ihn einläßt!

Gott will unter uns wohnen. Deshalb wurde er Mensch in seinem Sohn Jesus. Der Überlieferung nach ist er in Betlehem geboren.

Betlehem kann überall sein: Wer Gott bei sich einläßt, der wird sozusagen selbst zum Stall in Betlehem. Da wird Gott Mensch!

Gebet:
Gott, wir sind hierher gekommen, um über uns nachzudenken.
Gib, dass wir uns selbst erkennen,
dass wir unsere Schuld und Sünde einsehen.
Denn wir wollen, dass du bei uns wohnen kannst.
Wecke in uns das Vertrauen zu dir, unserem Vater,
stärke die Hoffnung auf unsere Zukunft
und die Liebe zu dir und zueinander.
Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 Lesung aus der Offenbarung des Johannes
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,
auch das Meer ist nicht mehr.

Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her
aus dem Himmel herabkommen;
sie war bereit wie eine Braut,
die sich für ihren Mann geschmückt hat.

Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen:
Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen!
Er wird in ihrer Mitte wohnen,
und sie werden sein Volk sein;
und er, Gott, wird bei ihnen sein.

Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen ,
Der Tod wird nicht mehr sein,
keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.
Denn was früher war, ist vergangen.

Er, der auf dem Thron saß, sprach:
Seht, ich mache alles neu.

Und er sagte: Schreib es auf,
denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.

Lied:                       O Heiland reiß die Himmel auf

Besinnung
Betlehem, der Ort, an dem Gottes Sohn geboren wurde. Buchstabieren wir das Wort Betlehem in unser Leben hinein. Wir wollen Gott bei uns aufnehmen. Von ihm erwarten wir das Heil.

  1. Barmherzigkeit:
    Betlehem ist, wo wir barmherzig miteinander sind!
    Barmherzig ist, wer ein Herz für seinen Mitmenschen hat:
    gerade für den in seiner Nähe!
    Barmherzig ist, wer im Mitmenschen seine Schwester, seinen Bruder erkennt ‑ gleich, ob arm oder reich, ob jung oder alt, gleich ob sympathisch oder nicht.

Gott, du bist barmherzig mit uns,

  • Kann ich nachsichtig sein mit den Fehlern anderer? Kann ich verzeihen?
  • Hab ich Geduld mit denen, die langsamer sind, die schwächer sind?
  • Werde ich schnell ungeduldig, wenn jemand etwas nicht so gut kann?
  1. Ehre sei Gott
    Betlehem ist, wo Gott die Ehre gegeben wird!
    Gott ehren ‑ das heißt: Gott den Platz im Leben geben, der Gott gebührt.
    So gewinnen wir den Blick auf das Wesentliche in dieser Welt. Wir erkennen auch unseren Platz: wir bleiben davor bewahrt, uns selbst und unsere Wünsche allzu wichtig zu nehmen.

Gott, du bist in allem und über allem:

  • Bin ich zufrieden mit meinem Gebet? Ist es zu wenig? Zu viel?
    Zu oberflächlich?
  • Denke ich beim Gebet nur an meine Sorgen denke
    und vergesse, für andere zu beten!
  • Versäume ich Gott für das Gute zu danken

2 Minuten meditative Musik

Ruf: Herr, erbarme dich 1mal                                                             GL 157

  1. Tägliches Brot
    Betlehem ist, wo Menschen das tägliche Brot mit anderen teilen.
    Wir beten im Vater Unser um das tägliche Brot. Damit ist mehr gemeint als nur das Brot: Essen können statt hungern, trinken können statt dürsten; warm haben statt zu frieren; Schutz finden in einem Haus; Arbeit haben; seine Kraft einsetzen können – das alles ist tägliches Brot.

Gott, du schenkst uns, was wir zum Leben brauchen.

  • Lasse ich Lebensmittel verderben? Werfe ich Lebensmittel weg?
  • Gebe ich einen großzügigen Teil meines Geldes für Menschen in Not?
  • Denke ich zu viel an mich und meine Bedürfnisse?

 

  1. Leben
    Betlehem ist dort, wo das Leben geschützt wird.
    Alles was lebt, hat das Leben von Gott empfangen. Deshalb ist das Leben heilig! Wer das Leben hochachtet, achtet Gott selbst.
    Leben ist mehr als Wohlstand und Annehmlichkeit.
    Dem Sinn unseres Lebens begegnen wir in Freundschaft und Liebe, in Treue und Glück, im geben und nehmen, im schenken und empfangen.

Gott du bist der Lebendige.

  • Verwechsle ich das Leben mit Besitz und Konsum?
  • Denke ich zu oft ans Geld und wie ich es vermehren kann?
  • Neige ich dazu, das Schlechte zu sehr zu betonen?
  • Achte ich das Leben auch von Ungeborenen, von Alten und Kranken?
  • Schade ich mir selbst durch Übermaß von Fernsehen oder Alkohol oder
    Nikotin oder Arbeit oder Essen?

2 Minuten meditative Musik

Ruf: Herr, erbarme dich 1mal                                                             GL 157

  1. Eintracht
    Betlehem ist, wo Menschen in Eintracht und Frieden miteinander leben! Doch immer wieder gibt es Streit, Ärger, Empfindlichkeit, Beleidigungen …
    Wenn die Eintracht fehlt, wird das Leben schwer: in der Familie,
    an der Arbeitsstelle zwischen den Kollegen und Mitarbeitern,
    in jeder Gemeinschaft.
    Eintracht entsteht, wenn man gemeinsame Ziele hat, den anderen anders sein lässt, den Bereich des anderen respektiert.

Gott, die Liebe ist dein Gebot an uns Menschen

  • Lehne ich Fremde aus anderen Ländern und Erdteilen ab?
  • Kann ich mich in eine Gemeinschaft einfügen und dafür Abstriche von meinen Ansprüchen machen oder will ich möglichst viel bestimmen?
  • Bin ich zu empfindlich? Bin ich misstrauisch? Fällt es mir schwer Vertrauen zu schenken?
  • Habe ich jemand gekränkt?

6. Hoffnung
Betlehem ist, wo Menschen Hoffnung haben können.
Wir Christen blicken nicht mit Angst und Schrecken in die Zukunft.
Vor uns sehen wir das Leben. Wir erwarten den neuen Himmel und die neue Erde: Gerechtigkeit und Friede! Unsere Hoffnung sollte sich in unserem Verhalten widerspiegeln. Oft handeln wir anders.

Gott, du bist unsere Hoffnung.

  • Raube ich anderen den Mut ?
  • Finde ich mich mit dem Unrecht ab?
  • Bin ich bereit, an Verbesserungen mitzuwirken?
  • Glaube ich an das Reich Gottes, das da ist und kommen wird?

2 Minuten meditative Musik

Ruf: Herr, erbarme dich 1mal                                                             GL 157

7. Ehrlichkeit
Betlehem ist, wo Menschen ehrlich zueinander sind.
Die menschliche Gemeinschaft kommt nicht ohne Ehrlichkeit aus.
Ehrlichkeit ist wichtig in der Sprache, wenn es um Eigentum und Geld geht, und überall, wo Menschen miteinander Vereinbarungen eingehen.

Gott, du bist die Wahrheit der Welt.

  • Habe ich jemand durch eine Unwahrheit geschadet?
  • Täusche ich andere über meine Absichten und Ziele?
  • Setze ich andere unter Druck, um meine Ziele zu erreichen?
  • Habe ich Vertrauen missbraucht?

2 Minuten meditative Musik

Ruf: Herr, erbarme dich 1mal                                                             GL 157

8. Menschwerdung
Betlehem ist, wo Menschwerdung geschieht. Jesus hat vorgelebt, was „Mensch-Sein“ heißt! Er vertraute seinem himmlischen Vater, er hatte Erbarmen mit den Menschen, er schenkte Versöhnung, er eröffnete neue Lebensmöglichkeiten, er war ehrlich in seinem Reden und Verhalten, er machte den Menschen Hoffnung!
Er ruft uns, ihm nachzufolgen:
Er ruft uns, dass wir nach seinen Grundsätzen und Regeln leben;
dass wir Mensch werden – wie er!

Wir haben seinen Ruf in unserer Besinnung wieder neu gehört und wollen ihm folgen. Deshalb wollen wir miteinander beten, dass Gott uns vergibt und uns die Kraft zu neuem Anfang schenkt.

Schuldbekenntnis

Vergebungsbitte:
Gott, wir haben dich als unseren Vater erkannt.
Du sprichst uns an und rufst uns beim Namen.
Du kennst unseren guten Willen,
aber auch unser Versagen.
Du weißt alles, du weißt auch; dass wir dich lieben.
Vergib uns unsere Schuld!
Befreie uns von allem Bösen in uns und führe uns zu dir,
in dein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit.
Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Lied:           Nun danket alle Gott

Vater Unser
Am Ende unseres Bußgottesdienstes vertrauen wir uns selbst und alle Menschen Gott an und beten miteinander und füreinander mit den Worten, die Christus gelehrt hat:

Friedensgruß

Segen
Der Herr segne euch und behüte euch
er lasse sein Angesicht über euch leuchten
und sei euch gnädig
er wende euch sein Angesicht zu
und schenke euch seinen Frieden

Schlusslied:    Komm du Heiland

 

 

11.03.2018: 4. Fastensonntag

Hier geht es zu den liturgischen Texten: schott

hungertuchZwei Menschen stehen sich gegenüber und schauen sich in die Augen.
Ihre Blicke sind fest aufeinander gerichtet, die Augen weit geöffnet. Es ist ein freundlicher, offener, ebenbürtiger Kontakt zwischen zwei Menschen.

Sie legen sich gegenseitig die fast gestreckten Arme auf die Schultern. Was bedeutet das für Ihren Kontakt? Es ist sehr nah – näher als wir das meist angenehm empfinden. Und es bleibt so viel Abstand, dass beide sich noch ansehen können, den anderen als Gegenüber wahrnehmen können.

Wenn zwei Personen sich begegnen, begegnen sich zwei Welten:
Jede mit ihren Wahrnehmungen. Jede mit ihren Erlebnissen. Jeder mit seinen Erkenntnissen. Jeder mit seiner Geschichte.
Wodurch und warum ist Verständigung möglich? Uns verbindet viel miteinander: Wir sind Körper, Geist, und Seele:

  • Wir brauchen Nahrung und Wasser, um Leben zu können.
  • Wir versuchen die Welt zu verstehen und zu gestalten.
  • Wir sehnen uns nach Gemeinschaft und Selbst-Sein.
    Wir sehnen uns nach Sicherheit und nach Veränderung.

Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze auf dieser Erde strebt nach einem guten Leben. Niemand kann ohne andere leben und sein.

Darauf weist uns dieses Bild hin: Zugleich mahnt es uns, dass wir uns dem anderen so zuwenden, wie diese beiden auf dem Bild: offen und freundlich und in dem Bewusstsein: Du bist genauso wertvoll wie ich.
Du sollst ebenso gut leben können wie ich.

Schwestern und Brüder, diese Haltung ist gar nicht selbstverständlich:
Parolen wie „Amerika zuerst“; oder „Tod den Ungläubigen“ oder auch
„Diese Kümmelhändler, diese Kameltreiber sollen sich dorthin scheren, wo sie hingehören. zu ihren Lehmhütten“
drücken einen Hochmut aus, der das bestreitet.

Trotz dieser Rückschritte wächst der Mensch insgesamt immer mehr in das Bewusstsein hinein: „Gutes Leben soll für alle möglich sein“. Dabei haben wir ein großes Vorbild:

Die Israeliten, das Volk, dessen Ursprünge in Ur in Chaldäa liegen, verbindet mit seiner ganzen Geschichte eine ganz besondere, sich immer wieder erneuernde Erfahrung:
Gott ist bei uns. Er zeigt sich uns: er sagt uns seinen Namen. Er spricht zu uns durch Propheten. Er schließt einen Bund mit uns.
Er lässt uns nie allein. Er führt uns immer wieder heim.

Unsere christliche Gotteserfahrung geht noch viel weiter:
Gott stellt sich mit uns auf dieselbe Stufe. Er nimmt nicht nur die Gestalt eines Menschen an – er wird einer von uns. Er legt uns die Arme auf die Schulter, er schaut uns an. Seine Worte sind:
„Ich bin nicht gekommen, um zurichten, sondern um zu retten.“
Wer glaubt, dass Gottes Geist in ihm ist;
wer glaubt, dass Gottes Geist die Liebe weckt und übt;
wer glaubt, dass Gott durch den Menschen wirkt und handelt,
der ist schon gerettet. Der tut die Werke des Lichts.

Dieses Bild drückt auch die christliche Gotteserfahrung aus: Gott und der Mensch sind Freunde.

Dieses neue Bewusstsein bringt viele Früchte hervor –immer dort, wo Menschen sich dafür einsetzen, dass es gutes Leben für alle gibt:
Unserer Hilfswerk MISEREOR unterstützt viele solche segensreiche Unternehmungen, die die Welt zum Besseren verändern:

MISEREOR kämpft in vielen Projekten gegen Kinderarbeit in Indien. Durch die Unterstützung von MISEREOR erhalten Kinder Unterricht und Ausbildung und können einen Beruf erlernen:
Z.B. In einem Slum im Agra-Distrikt im indischen Bundestaat Uttar Pradesh stellen Kinder zwölf Stunden täglich gläserne Armreifen her und atmen giftige Dämpfe ein. Sie verdienen einen Dollar pro Tag.

Ein Sozialarbeiter der MISEREOR-Partnerorganisation Vikas Sansthan überzeugt viele Eltern, die Kinder zur Schule zu schicken. Es gibt für Mütter Kredite, zum Beispiel für eine Nähmaschine. Als Schneiderinnen sind sie selbstständig und können das Familienbudget erhöhen.

Durch unsere Spende am nächsten Sonntag können wir dazu beitragen, dass die Welt verändert wird. Dass Menschen gut leben können – wie wir.
Dass Gottes Werke durch uns geschehen.