Hier geht es zu den liturgischen Texten: 
- Eher sterben wir, als dass wir die Gesetze unserer Väter übertreten;
- Der König der Welt wird uns zu neuem, ewigen Leben auferwecken;
- Vom Himmel habe ich die Zunge erhalten, von ihm hoffe ich, sie wiederzuerlangen;
- Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns wieder auferweckt.
Eindrucksvolle Sätze der Brüder, die gefoltert und getötet wurden, weil sie sich nicht zwingen ließen, vom Gott Israels abzufallen.
In diesen Zeilen begegnen uns die ersten Anfänge des Auferstehungs-glaubens in der Bibel – dabei sind wir um das Jahr 130 vor Christus.
Noch zur Zeit Jesu war es unter den Juden strittig, ob es eine Auferstehung der Toten gibt, ein ewiges Leben – oder ob die Toten in einem Schattenreich sind, das die Juden Scheol nannten – die Gruppe der Sadduzäer lehnte den Glauben an Auferstehung und ewiges Leben ab – Jesus hingegen predigte und verkündete die Auferstehung der Toten – das ist einer der Hauptinhalte seines Evangeliums.
Und wir: Glauben wir? an die Auferstehung der Toten und das Leben in der zukünftigen Welt? Manche verneinen diesen Glauben – sie lehnen Vorstellungen ab, die allzu anschaulich und einfach sind, wenn sie sagen: So viele Menschen haben ja gar nicht Platz im Himmel. –
Wir können uns nicht vorstellen, wie es sein wird in diesem ewigen Leben – wir können es uns genauso wenig vorstellen, wie wir uns Gott vorstellen können. Doch der Glaube an einen ewigen Gott, an Jahwe, der da ist,
und der Glaube an das ewige Leben passen gut zusammen.
Der gütige und Leben spendende Gott behütet das Leben und gibt ihm Anteil an seiner Ewigkeit. Weil wir das Leben von ihm haben und ein Teil von ihm sind, weil er in uns ist, deshalb ist ewiges Leben in uns.
Es ist naheliegend, dass in diesem ewigen Leben geheilt wird, was verletzt und krank ist. So wie der eine der Brüder hofft, dass er im ewigen Leben seine Zunge wieder erlangen wird.
Es ist schlüssig, dass das Leben der Auferstehung ewiges Leben ist, dass es also dann keinen Tod mehr gibt.
Das Lukasevangelium drückt den Zusammenhang mit diesen Worten aus:
Gott ist ein Gott von Lebenden, denn für ihn sind alle lebendig.
Liebe Schwestern und Brüder,
der Glaube an die Auferstehung und das ewige Leben ist jedenfalls eine Quelle der Hoffnung und Zuversicht – vor allem für die Menschen in der Bedrängnis: sie werden gerechtfertigt werden. Sie werden entschädigt werden. Sie werden emporgehoben und stehen im Licht Gottes.
Zugleich ist der Glaube an die Auferstehung eine große Kraftquelle:
Da es ein ewiges Leben gibt, in dem es Gerechtigkeit gibt,
umso mehr werde ich im Glauben daran Gerechtigkeit üben;
umso mehr werde ich widerstehen, wenn von mir etwas verlangt wird, das meiner Hoffnung und meinem Glauben widerspricht;
umso mehr werde ich mein Herz öffnen für die Kranken, die Obdachlosen, die Ausgebeuteten;
da ich daran glaube, dass Gott diesen Menschen Gerechtigkeit schenkt, möchte auch ich ihnen Gerechtigkeit geben und Erbarmen zeigen.
Der Glaube an die Auferstehung betäubt nicht und dämmt den inneren den Antrieb nicht ein,
sondern er ist die Kraft, die uns antreibt, Gottes Erbarmen und Gerechtigkeit in dieser Zeit und Welt sichtbar zu machen.




