Hier geht es zu den liturgischen Texten: 
Kommt alle zu mir, liebe Schwestern und Brüder, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt!
Fühlen Sie sich angesprochen? Womit und wofür plagen sie sich?
Welches Joch hat ihnen das Leben auferlegt?
Welches Joch legen andere auf ihre Schultern?
Welches Joch legen sie selbst auf ihre Schultern?
Die Lasten, die wir zu tragen haben sind vielfältig.
Manche sind unvermeidlich – aber nicht alle!
Kommt alle zu mir, ich werde euch Ruhe verschaffen!
Denn ich bin gütig und von Herzen demütig!
Mit diesen Sätzen erinnert das Mt. EV an die Messiasverheißung des Propheten Sacharja:
Zion, Jerusalem jauchze, denn dein König kommt zu dir.
Er ist gerecht und hilft – er ist demütig und reitet auf einem Esel!
Sacharja geht noch weiter:
Ich vernichte alle Kriegswaffen und verkünden den Völkern Frieden!
Wenn diese Verheißung endlich in Erfüllung ginge!
Sicher: Jesus ist gekommen. Er hat gezeigt, dass es auch anders geht.
Er hat sich unter kein fremdes Joch gebeugt.
Er hat einzig und allein den Willen des himmlischen Vaters getan.
Er hat geheilt und Hoffnung geweckt und befreit!
Doch hat er dem Krieg auf der Erde kein Ende gesetzt.
Die zu ihm kommen und auf ihn hören, hat er befreit:
Er hat einen neuen Weg gezeigt: das Leben ist nicht dazu da, Reichtum zu erringen und Macht anzuhäufen und Bewunderung zu erregen.
Das Leben ist da, um es zu teilen und um das zu teilen, was zum Leben nötig ist.
Doch: Friede ist nicht auf der Erde!
Die Mächte der Erde hüten ihre Waffenarsenale.
Sie drohen einander mit ihren Waffen und sie setzen sie ein. Unzählige Menschen fallen ihnen zum Opfer.
Jede neue Technologie: ob in der Elektronik, in der Mechanik, in der Chemie und Biochemie wird benützt, um Waffen zu erfinden,
um andere zu bekriegen.
Wann endlich werden die Menschen ihre Waffen niederlegen?
Wann werden statt Kleinkaliberwaffen Werkzeuge gehandelt.
Wann werden Schulen und Krankenhäuser gebaut, statt Kasernen und Waffenfabriken?
Man könnte es sich leicht machen und als Realist feststellen:
Solange es Menschen gibt, wird es Kriege geben. Zynische Lehrsätze legen dies nahe wie der: Der Krieg ist die Mutter des Fortschritts.
Doch wehe ich mich dagegen: dieser Realismus beschreibt die Vergangenheit. Die Zukunft aber wird von Visionen und Utopien gestaltet.
Wir müssen vom Frieden träumen und davon, dass alle Menschen die Güter der Welt miteinander teilen.
Wir müssen daran glauben, dass der Mensch dazu fähig ist, das Wohl der anderen genauso ernst zu nehmen wie das eigene.
Wir müssen daran festhalten, dass der Mensch sich entwickeln und
in Frieden leben kann.
Jesus hat dies Vertrauen in die Menschen gehabt – und unzählige wurden dadurch ihm gleich: Haben Frieden gestiftet und Menschen geheilt und die Not vieler gelindert oder beseitigt.
Schwestern und Brüder, der Frieden, die Gerechtigkeit fallen nicht vom Himmel, sie sind uns aufgegeben.
Vertrauen wir darauf, dass Frieden möglich ist auf der Erde.
Handeln wir gerecht und fair und helfen wir so wie wir können, dass Menschen aus Armut und Unterdrückung befreit werden.
Die Zukunft der Welt kann nur der Friede sein.
