Hier geht es zu den Texten der Liturgie: 
Einführung:
Geht es ihnen gut?
Gesundheitlich? Ihrem Gemüt?
Spüren sie Dankbarkeit und Zufriedenheit?
Plagen sie Angst oder Wut?
Was sind ihre Wünsche für diese Welt?
Mit all dem stehen wir als Gemeinde vor Gott:
Er stärkt uns, er will uns befreien (erlösen) und er ruft uns, sein Reich aufzubauen.
Herr Jesus Christus,
- Licht unseres Lebens
- Du stärkst unsere Hoffnung
- Du befreist uns von Angst und Wut
Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
Wehe, wehe viermal wehe steht in der Feldrede des Lukasevangeliums.
Gedroht wird den Reichen, die schon Trost empfangen haben,
den Satten, die hungern werden,
denen, die lachen, die dann klagen und weinen werden,
denen, die gelobt werden, weil sie falsche Propheten sind.
Mich verstören diese Drohungen, weil ich so viele Reden Jesu im Kopf habe, die vom Erbarmen Gottes mit den Sündern sprechen.
Dieses wehe klingt un-barmherzig!
Ich werde mich in zwei Schritten damit auseinandersetzen.
Zuerst: wer wird beschrieben?
Die Reichen: wie kann man seinen Reichtum für sich behalten angesichts des Elends und der Not so vieler Menschen.
Diese Frage muss sich jeder stellen, der mehr hat als andere.
Die Satten: den Bauch voll haben ist nur ein Aspekt davon. Satt sein heißt keine Sehnsucht zu haben, dass es besser werden könnte. Die Satten übersehen den Hunger vieler Menschen, den Hunger nach Frieden, nach Geborgenheit, nach Respekt.
Die Lachen, können leicht lachen, weil es ihnen an nichts fehlt: sie haben ihre Leben im Griff und sprechen vom Glück des Tüchtigen und verschlie0en sich den Klagen und den Tränen ihrer Mitmenschen.
Gelobt werden von der Gesellschaft die mächtigen und reichen: Man bezeichnet sie als Eliten und Leistungsträger. Sie bestimmen die Trends und die Regeln. Ihnen macht man Platz und auf sie wird gehört.
Doch ihre Parolen sind falsch, weil sie nicht das Wohl der Armen im Sinn haben, sondern die Privilegien der Reichen. Sie haben im Kopf, was Menschen wollen; nicht, was Gott will.
Als Zweites möchte ich das „Wehe“ deuten:
In der Welt Gottes wird für diese Menschen selbst und für alle offenbar werden, dass sie in Wirklichkeit arm sind: arm an Mitgefühl, arm an Großzügigkeit, arm an Gottesliebe.
Es wird sichtbar, offenbar werden, dass sie zwar alles genossen haben, was anderen fehlte, dass aber die Verbundenheit fehlte: Nun werden sie Hunger haben nach Anerkennung und Respekt, doch es gibt keinen Grund dafür.
Es wird offenbar werden, dass sie nicht mehr gelten als andere und sie und alle werden einsehen, dass sie besser auf das Klagen und Weinen der Menschen gehört hätten. Dann hätten sie in Gottes Welt zu lachen, weil sie es richtig gemacht haben.
Es wir für sie selbst und alle sichtbar sein, dass ihre Lehren und ihr Leben in die falsche Richtung gingen: dass sie nicht von Gott gesegnet waren, dass sie keine Vorbilder waren und dass ihre Weisheit nicht Gottes Weisheit war und ihre Werke und ihr Rang vor Gott nichts gelten.
Noch zwei Bemerkungen mache ich, um die schwarzweiß Malerei zu vermeiden, die nur das entweder oder kennt und deshalb falsch ist:
1. Das Wehe bezieht sich darauf, dass für alle offenbar wird, ob wir Menschen im Geist Gottes oder gegen ihn gelebt haben. Es ist keine Verurteilung, sondern eine Warnung, mit dem Zweck, dass wir es anders machen.
2. So sehr ich die selig Rufe auf die Jünger Jesu – also uns – beziehen kann und möchte – ich jedenfalls finde mich auf beiden Seiten wieder.
Wohl erkenne ich meine Bedürftigkeit und die größere Bedürftigkeit vieler Menschen und möchte großzügig teilen – aber nicht alles!
Jesus preist mich zugleich selig und warnt mich mit dem Wehe!
Jeden Tag, liebe Mitchristen, jeden Augenblick, sind wir gerufen, unser Menschsein so zu gestalten, dass Jesus uns seligpreisen kann.
Vor Gott wird es einmal für uns selbst und für alle offenbar werden, ob wir vor Gott reich sind oder arm.
Sein Erbarmen, seine Vergebung, seine Heilung werde ich auf jeden Fall nötig haben!
Allgemeines Gebet
Lektor/in: Gott unser Vater, wir wollen nach deinem Wort leben und zugleich brauchen wir dein Erbarmen, wir bitten Dich:
L/A: Schenke uns dein Erbarmen o Herr
- Wir beten für die Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz und für die vielen hundert Millionen Menschen, die sie vertreten: dass Gerechtigkeit und Friede für alle Länder ihre obersten Ziele sind und ihre Gespräche bestimmen.
- A: Schenke uns dein Erbarmen o Herr
- Wir beten für die Menschen, die von Mordanschlägen betroffen und erschreckt sind: dass sie wieder gesund werden, dass sie sich von dem Schrecken befreien können und wieder Zuversicht haben.
- A: Schenke uns dein Erbarmen o Herr
- Wir beten für die Regierenden, dass sie die schwierige Balance zwischen Sicherheitsvorkehrungen und Freiheit für die Menschen immer wieder finden.
- A: Schenke uns dein Erbarmen o Herr
- Wir beten für die unvorstellbar armen Menschen: dass sie Gehör bekommen und dass die Regeln der Wirtschaft so verändert werden, dass sie nicht in der Armut gefangen bleiben.
- A: Schenke uns dein Erbarmen o Herr
Lektor/in: Du Gott teilst deinen Reichtum mit uns, du stillst unsere Sehnsucht nach Frieden, du siehst unsere Tränen, du nimmst jeden auf. Wir loben dich und wollen auf deine Stimme in unseren Herzen hören. Amen.