06.01.25: Erscheinung des Herrn

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Einführung:
Ich grüße Sie sehr herzlich. Besonders auch die Gäste, die heute wegen der Musik bei uns zu Gast sind.

Musik gehört zur menschlichen Kultur – bei den Buddhisten, bei den Naturreligionen, im Islam, im Judentum und auch im Christentum.

Musik ist eine der wichtigsten universalen Errungenschaften der Menschheit. Es gibt keine menschliche Kultur ohne Musik.

Heute genießen wir Musik, die zum Lob Gottes erklingt.

Darum beginnen wir: Im Namen des Vaters

Viele Stimmen und Instrumente klingen zusammen. Diese Fähigkeit, aufeinander zu hören, aufeinander zu warten, verschiedene Klänge und Töne aufeinander abzustimmen ist geradezu ein Sinnbild für eine gute Zukunft.

Wo Menschen miteinander leben, wie ein Orchester und ein Chor zusammenspielen – da ist Friede. Da kann Leben gedeihen.

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
stellen sie sich vor, sie könnten zwischen zwei Geschenken wählen und das eine wäre dann bei ihnen: Das eine Geschenk ist Macht – das andere ist Weisheit. Wofür würden sie sich entscheiden?

Die Macht ist verlockend:
Wer Macht hat, kann viel gestalten und entscheiden und bestimmen.
Wenn ich die Macht dazu hätte, würde ich ….

Die Weisheit ist ebenfalls reizvoll und erstrebenswert:
Weise Menschen verstehen, warum etwas so ist. Sie haben erkennen die Beweggründe für das Handeln der Menschen. Sie weisen auf die Wege hin, die in eine gute Zukunft führen.

Macht oder Weisheit?

Gegenwärtig hat die Macht den größeren Zulauf.
Die Gestalt des Machtstrebens heißt „Nationalismus“, der meint, die eigene Nation ist gegenüber anderen überlegen und wertvoller. In vielen Staaten werden solche Stimmen immer lauter.

Der Nationalismus hat dadurch eine starke Tendenz zu Konflikten:
Man sucht nicht gemeinsame Lösungen zwischen den Staaten, sondern will für die eigene Nation das Beste. Andere Nationen werden als Gegenspieler gesehen. Der Schritt zur Feindschaft ist nicht groß.

Der Nationalismus ist notfalls auch bereit für das eigene Land und seine Ansprüche und Rechte viele Menschen zu opfern. Auf der eigenen Seite und erst recht auf der Seite der Gegner.

Meiner Meinung nach ist der Nationalismus mit dem Christentum unvereinbar.

Man könnte mir entgegenhalten: die Liebe zur Heimat, die eigenen Werte, die eigene Kultur darf man doch lieben und auch stolz darauf sein.

Ja, selbstverständlich. Aber das ist kein Nationalismus.

Ich möchte erklären, warum ich den Nationalismus für unchristlich halte?

Das Christentum ist universal!
Jesus ist nicht für die Juden gekommen.
Jesus hat nicht für eine Nation gelebt oder gekämpft.
Er wollte über keine Reiche herrschen.

Er war sich bewusst und hat davon geredet, dass die Völker Kriege gegeneinander führen. Aber es ist geradezu ein papiernes Papier zu erklären, dass in einer Welt, in der die Menschen sich vor Jesus verneigen und ihm folgen, keine Kriege die Menschen plagen würden.

Vielmehr ist ein Wesensmerkmal seiner Botschaft, dass Gott der Gott aller Menschen ist. Niemand ist Gott zuwider. Jeder Mensch – egal welcher Herkunft – lebt durch Gottes Kraft!

Das Heil, für das Jesus gelebt hat und sein Leben gegeben hat, ist das Heil für alle Menschen.

Das Matthäusevangelium stellt diese Einsicht ganz an den Anfang seines Evangeliums: Nicht das Volk Jesu, die Juden, sondern die Magier aus dem Osten haben den Stern gesehen und verehren als erste Jesus.

Am Ende dieses Ev’s sendet Jesus die Jünger zu allen Völkern, damit alle nach seinem Vorbild leben und einander dienen!

Wenn Gottes Liebe universal ist, wenn Jesu Erlösungstat universal ist, wenn Gottes Schöpferkraft in allem lebendigen ist,

kann man nicht nationalistisch, egoistisch denken und handeln.

Frieden gibt es nur miteinander – niemals gegeneinander.

Lasst uns die Missstände in unserem Land wahrnehmen und verbessern,
ändern wir – auch an den eingespielten Mechanismen der Macht – was mehr schadet als nützt, seien wir kritisch, seien wir sogar aufmüpfig,
aber geben wir denen eine Stimme, die den Frieden gemeinsam suchen und nicht nationalistisch gegen andere.

Die Geschichte von den Magiern im Evangelium ist also eine Botschaft genau für unsere Zeit. Herkömmlich werden sie übrigens sowohl als Könige mit Macht als auch als Weise aus dem Morgenland bezeichnet.

Komm bald! Bußgottesdienst im Advent 2018

Hier ist ein Link zu dem Bild, auf das Bezug genommen wird: https://www.bildimpuls.de/bildimpulsart/komm-bald/

Komm Bald – Bußgottesdienst im Advent                     2018

Vorlage vom liturgischen Institut, Trier

ERÖFFNUNG

Lied                               Kündet allen in der Not                                  GL 221

EINFÜHRUNG                                                                                       Martin

Gnade und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus sei mit euch.

„Komm, du Heiland aller Welt.“ Die Welt braucht Heilung:
Die vielen Wunden, die Menschen einander zufügen und sich selbst:
seelische Wunden und körperliche Wunden – verlangen nach Heilung.
Vom 17. Dezember an – die letzten 8 Tage vor Weihnachten – wird in Jesus in besonderer Weise angerufen als der, der Heil bringt und bringen kann. Diese 7 Messiastitel sollen uns heute zur Besinnung anregen.

KYRIE-RUFE

Herr Jesus, du lehrst uns den Weg zur Einsicht.
Herr Jesus, du bist denen nahe, die am Rand leben.
Herr Jesus, du bietest den Menschen deinen Frieden an.

GEBET
Gütiger Gott,
Bei dir ist Freude über jeden Menschen,
der umkehrt und Buße tut.
Denn du bist unser Vater, und hast für jeden ein Herz.
Lass uns darauf vertrauen und deinem Ruf folgen.
Hilf uns, dass auch wir einander vergeben,
wie du uns vergibst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Bildbetrachtung
Warme, satte Farben erfüllen dieses Bild. Vor allem das gelbe Lichtspiel fasziniert, das sich von oben in den weinroten Bereich einsenkt, der wiederum wie eine Brücke über einen violetten Fluss anmutet.

Die halbrunde Wölbung nach oben in violett kann die Erde in Erwartung andeuten. Über der Wölbung schwebt gleichsam ein rechteckige Element. Es ragt in den roten Bereich hinein.

In dieses Rechteck ist eine sich weitende Spirale eingezeichnet, die von einem Ursprung her ihre Kreise zieht. Ähnlich wie bei den Jahresringen des Holzes wird hier die Zeit spürbar. So könnte die Spirale bedeuten, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, die Zeit erfüllt, dass ES geschehen kann: Dass sich Himmel und Erde berühren können.

Beim genauen Hinsehen sieht man am unterem Ende in dem gelben Lichtspiel die Spirale auch und sogar nochmal leicht angedeutet darüber mitten im Gelb, fast am hellsten Punkt.

Es ist so, also ob auch für das himmlische Licht nun der Punkt gekommen ist, um endlich die wartende Erde zu erfüllen.

Das Bild zeigt noch nicht die Begegnung oder Vollendung.
Es zeigt im Emporstrecken die irdische Erwartung,
im strahlenden Herniederkommen den göttlichen Aufbruch
aus den Höhen des Himmels.
Es zeigt das Herabsteigen Gottes als Antwort auf die Sehnsucht der Menschen, es zeigt seine bevorstehende Ankunft.

Das Bild drückt die Sehnsucht nach Licht und nach Gott aus.
Es lässt spüren, dass es wohl schön sein muss,
bei Seiner Ankunft dabei zu sein.

Der Messias kommt: die Weisheit Gottes, der Herr, der junge Trieb aus Isai, der Schlüssel zum Leben, der Morgenstern, der König der Völker, der wahre Immanuel. Gott ist mit uns.

Komm, Herr Jesus. Komm bald! (vgl. Offb 22,20)

Nach Patrik Scherrer: KOMM BALD, © Bildimpuls 2018

BUSSE – VERSÖHNUNG

Gesang                          Herr, send herab uns deinen Sohn              GL 761,1

1. O WEISHEIT
O Weisheit, hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten,
die Welt umspannst du von einem Ende zum andern, in Kraft und Milde ordnest du alles:  Komm und lehre uns den Weg der Einsicht!

Lesung aus dem Buch der Weisheit (Weis 7,22-27)
Die Weisheit ist vernünftig und heilig. Sie ist einzig in ihrer Art und doch vielfältig, fein und beweglich, durchsichtig, fleckenlos und klar.
Niemand kann ihr etwas anhaben.
Sie liebt das Gute und durchschaut alles.

Nichts kann sie hindern.
Sie erweist den Menschen Wohltaten und meint es gut mit ihnen.
Sie kann alles, sie sieht alles;
sie durchdringt alle denkenden Geister, so fein sie sind.

Denn sie ist ein Hauch, der von dem allmächtigen Gott ausgeht,
ein reiner Ausfluss seiner Herrlichkeit;

Sie ist nur eine und kann doch alles;
selbst unwandelbar, erneuert sie alle Dinge.

In jeder Generation nimmt sie Wohnung
und macht Menschen zu Vertrauten Gottes und zu Propheten.

Fragen
Jesus ist die menschgewordene Weisheit Gottes. Er ist der Mund Gottes, der Gottes Weisheit verkündet.

  • Wie vertraut ist mir das Wort Gottes, das Evangelium von Jesus Christus?
  • Lese ich privat in der Heiligen Schrift?

Stille

Gesang                          0 Weisheit aus des Höchsten Mund            GL 761,2

2. O HERR
O Herr und Fürst des Hauses Israel.
du bist dem Mose erschienen in der Flamme des Dornbuschs,
und gabst ihm das Gesetz am Sinai.
Komm, o Herr, und erlöse uns mit starkem Arm.

Lesung aus dem Buch Deuteronomium
Mose sagte zu ganz Israel:
Du sollst auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hören
und auf seine Gebote und Gesetze achten.
Dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte,
geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir.
Nein, das Wort ist ganz nah bei dir.
Es ist in deinem Mund und in deinem Herzen. (Dtn 30,10a.11-14)

Fragen
Gott hat Mose das Gesetz, die 10 Gebote gegeben.
Das Gesetz der Freiheit, für Israel.
Jesus hat das Gesetz erfüllt.

  • Versuche ich nach Gottes Wort zu leben?
    Ist Jesu Wort Maßstab für mein Handeln?
  • Gottes- und Nächstenliebe sind das wichtigste Gebot Jesu.
    Wie verwirkliche ich sie in meinem Alltag?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Adonai                                                      GL 761,3

3. O WURZEL JESSE
O Wurzel Jesse, gesetzt zum Zeichen für die Völker.
Vor dir verstummen die Mächtigen, zu dir rufen die Völker.
Komm, o Herr, und erlöse uns, zögere nicht länger.

Lesung aus dem Buch Jesaja.
An jenem Tag wird der Spross aus der Wurzel Isais
zum Signal für die Nationen; die Völker suchen ihn auf.
Er sammelt die vertriebenen Israeliten und führt nach Hause.
(Jes 11,10-12)

Fragen
Die Kirche ist das neue Volk Gottes ‑
gesammelt und geeint durch Jesus Christus.

  • Wie engagiere ich mich für die Kirche Gottes?
    Nehme ich nach meinen Möglichkeiten Teil am Gemeindeleben?
  • Versuche ich Gegensätze in der Kirche zu verbinden?
    Sehne ich mich nach der Einheit des Volkes Gottes
    und danach, dass die Spaltungen überwunden werden?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Wurzel Jesse                                             GL 761,4

5. O SCHLÜSSEL DAVIDS
O Schlüssel Davids und Zepter des Hauses Israel,
du öffnest und niemand kann schließen,
du schließt und niemand kann öffnen.
Komm, o Herr, und befreie, die gefangen sind
in der Finsternis und im Schatten des Todes.

Lesung aus dem Buch Jesaja
Ich übergebe ihm den Schlüssel des Hauses David;
was er öffnet, kann niemand verschließen,
und was er verschließt, kann niemand mehr öffnen.
(Jes 22,22-23;)

Fragen
Jesus hat uns durch seinen Tod die Tür zum Leben geöffnet.
Niemand mehr kann sie schließen.
Er hat dem Todes Fesseln umgelegt. Niemand kann ihn daraus lösen.

  • Bin ich gefangen in Zwängen die mich daran hindern,
    meinem Gewissen zu folgen?
  • Wem habe ich die Türen verschlossen und schließe ihn aus meinem Leben aus?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Schlüssel Davids                                       GL 761,5

5. O AUFGANG
O Morgenstern, Glanz des ewigen Lichtes, du Sonne der Gerechtigkeit,
komm, o Herr, und erleuchte uns,
die wir sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes.

Lesung aus dem Buch Maleachi
Für euch aber, die ihr meine Gebote achtet,
wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen
und sie wird eure Wunden heilen.
Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen,
wie Kälber, die aus dem Stall kommen. (Mal 3,20)

Fragen
Jesus ist der Morgenstern, der Aufgang des Lichts.
Schon hier und heute ist er unter uns und sein Licht leuchtet in der Welt. Wir sollen ihm treu sein und am Glauben festhalten,
dass das Gute das Böse überwindet.

  • Wer und was stellen meinen Glauben an das Gute in Frage?
    Hege ich Zweifel, ob es sich lohnt, das Leben auf Gott hin auszurichten?
  • Bekenne ich mich zu meinem Glauben, oder verleugne ich ihn?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 Aufgang, hell vor aller Zeit                      GL 761,6

6. O KÖNIG DER VÖLKER
O König der Völker, den sie alle ersehnen.
Du Schlussstein, der alles zusammenhält.
Komm, o Herr, und rette den Menschen,
den du aus Erde erschaffen hast.

Lesung aus dem Buch Jesaja
Ja, der Herr sorgt bei uns für das Recht.
der Herr gibt uns Gesetze;
der Herr ist unser König (Jes 33,22)

Fragen
Jesus ist unser König.
Er eint uns im Glauben an die Liebe des himmlischen Vaters.
Er gibt uns seinen Frieden – einen Frieden in dem keine Spaltung ist.

  • Bin ich ungerecht gewesen? Habe ich jemand bevorzugt oder benachteiligt? Habe ich jemand zu Unrecht beschuldigt oder verurteilt?
  • Was raubt mir den „Seelen-Frieden“? Unrast, Hektik?
    Habe ich zu hohe Ansprüche an mich und andere?
    Beneide ich andere?

Stille / Instrumentalmusik

Gesang                          0 König, Sehnsucht der Völker                    GL 761,7

7. O IMMANUEL
O Immanuel, unser König und Lehrer,
du Hoffnung der Völker und ihr Heiland.
Komm, o Herr, und rette uns, Herr, unser Gott.

Lesung aus dem Buch Jesaja
Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht;
über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.
Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude.
Man freut sich in deiner Nähe, wie man sich freut bei der Ernte.

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.
Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter;  man nennt ihn:
Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.

Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende.
Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich;
er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit,
jetzt und für alle Zeiten. (Jes 9,1-6)

Fragen
Jesus ist das Kind, dessen Geburt lauten Jubel erregt –
besonders bei denen, die von Gott vergessen schienen.

  • Habe ich einen Blick für die Menschen am Rand, die Not leiden?
  • Was macht mir Freude? Welche alltäglichen Kleinigkeiten?
    Freue ich mich über das Geschenk des Glaubens?
    Dass ich von Gott geliebt bin? Dass ich Gottes Kind bin?

Stille / Instrumentalmusik

GL 222,8                                                              0 „Gott mit uns“, Immanuel

SCHULDBEKENNTNIS – VERGEBUNGSBITTE – BUSSWERK

Wir sehnen uns danach, dass es uns gut geht, dass wir uns wohl fühlen, dass wir in Frieden leben und in Sicherheit. Wir sehnen uns nach Heil.
Gott schenkt uns das Heil.
Und er beruft uns, für das Heil in der Welt zu leben und zu wirken.
Er will durch uns sein Heil in der Welt sichtbar machen.

Manchmal oder auch öfter schwindet unser Vertrauen,
manchmal oder auch öfter – begrenzen wir unsere Liebe;
manchmal oder auch öfter verletzen wir andere, statt zu heilen;
manchmal oder öfter verursachen wir Streit statt Frieden zu stiften;
manchmal oder öfter schaffen wir Ungerechtigkeit statt Gerechtigkeit.

Wir bekennen darum nun vor ihm und voreinander, dass wir schuldig geworden sind, und bitten ihn, dass uns Vergebung schenkt und uns Mut zur Versöhnung schenkt.

Wir sprechen das Schuldbekenntnis: Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, …

VERGEBUNGSBITTE
Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben. – A Amen.

Kurze Stille

ZEICHEN DER UMKEHR
Immer wieder darf ich Vergebung erfahren. Der schönste Dank, den ich Gott dafür sagen kann, ist mein Tun, getragen vom Gebet. Umkehr und Erneuerung aber sollen konkret werde in unserem Leben. Deshalb ist es gut, wenn wir uns in einem Moment der Stille den eigenen persönlichen Vorsatz überlegen: – ein besonderes Gebet, – die Mitfeier der Heiligen Messe, während der Woche, – ein Besuch, – ein Brief, – die Unterstützung der Adveniataktion…

Stille (evtl. meditative Musik)

FRIEDENSGRUSS
Wir sehnen uns nach gelingendem Leben, nach Heil und Frieden – mit Gott und untereinander. Wir haben uns mit Gott versöhnt. So wollen wir uns nun auch untereinander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung geben.

Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch. Und mit deinem Geiste.

Gebt einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung.

LOBPREIS UND DANK
Danken wir Gott. Er hat uns die Sünden vergeben. Singen wir das große Danklied, das einst Maria angestimmt hat, als sie von Elisabeth der Mutter des Johannes begrüßt worden war.

Gesang                          Den Herren will ich loben                              GL 395

ABSCHLUSS

SEGEN
Gott, steh Euch bei
und lass euch allezeit seine Hilfe erfahren.

Er erleuchte euch mit seinem Licht,
damit Ihr auf sein Wort hört
und seinen Willen erkennt.

Er schenke euch die Kraft, ihm zu folgen
und bewahre euch auf dem Weg, den er euch führen will.

Er stärke euren Glauben, eure Hoffnung und eure Liebe.

Dazu segne euch der allmächtige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

A Amen.

Komm bald! Bußgottesdienst in: Advent, Herausgeber: Deutsches Liturgisches Institut, Abbildung: © Jörgen Habedank: Lichtschmiede, 2015. farbige-kunst.de

4. September 2016: 23. Sonntag im Jahreskreis

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Das Buch der Weisheit wurde im letzten Jahrhundert vor der Geburt Christi verfasst – es ist also eine der jüngsten Schriften der Bibel der Juden. Vielleicht ist es ein Werk, um jüdischen Jugendlichen jüdisches Denken in einer heidnischen Umwelt zu lehren.

Die Weisheit wird auf das höchste gepriesen – sie geht von Gott aus und ist bei Gott und bleibt immer bei Gott.

Welchen Nutzen hat die Weisheit für den Menschen?
Durch sie erkennt der Mensch Gottes Plan und er begreift Gottes Willen.

Von sich aus ist der Mensch dazu nicht in der Lage – der Mensch hat ja Mühe, zu verstehen, was auf der Welt vorgeht – und oft genug irrt er sich, er macht Fehler und trifft falsche Entscheidungen.

Die Seele des Menschen – ohne das göttliche Geschenk der Weisheit – ist sie erdenschwer: der Mensch muss sich dauernd um seine Existenz sorgen.

Doch die Weisheit, die göttliche, lässt uns Menschen Gottes Plan erkennen und tun: Wer im Buch der Weisheit weiterliest, erfährt zahlreiche Beispiele, vom Plan Gottes, die alle deutlich machen:
Die Weisheit Gottes überlässt den Menschen nicht dem Tod und Untergang, den er sich selbst dauernd zufügt. Die Weisheit Gottes rettet den Menschen und das Volk Israel.
Der Plan Gottes ist, dass der Mensch lebt und nicht, dass er untergeht.

Wir haben den Satz gehört: So wurden die Pfade der Erdenbewohner gerade gemacht – durch die Weisheit sind sie gerettet.

Liebe Schwestern, liebe Brüder,
jetzt ist er nur noch ein kleiner Schritt, dass wir erkennen, was unsere Aufgabe ist: Wir sollen einstimmen in den Plan Gottes, der die Menschen retten will. Und wir sollen um die Weisheit Gottes beten, um seinen Heiligen Geist, damit wir erkennen, wie wir dem Plan Gottes, das Leben der Schöpfung und des Menschen dienen können.

Christus, so haben wir erkannt, war erfüllt vom Geist Gottes, in ihm ist die göttliche Weisheit Mensch geworden.
Christus ist gekommen, daran glauben wir, um uns zu befreien von Angst und Sünde; er hat uns mit seinem Vater versöhnt.

Mit diesem Vertrauen in Christus will ich noch die Sätze des Lukasevan­geliums betrachten: Sie klingen vielleicht verstörend: Wer zu mir kommt, sagt Jesus, muss Vater Mutter, Frau und Kinder gering achten – wörtlich: hassen. Sonst kann er nicht mein Jünger sein.

Hat Jesus nicht gesagt, wir sollen nicht nur Vater und Mutter, sondern auch unsere Feinde lieben?
Ebenso verstörend sie die beiden Gleichnisse vom Turmbau und vom Krieg gegen ein stärkeres Heer.
Das alles gipfelt in dem Satz: Keiner kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

Das Evangelium fordert nicht dazu auf, den Angehörigen Schaden zuzufügen, sie zu verachten und sich von ihnen abzuwenden.

Jesus ist auch nicht dafür bekannt, dass er sich am Eigentum seiner Anhänger bereichert hätte.

Was aber das Evangelium sagt und meint:

Überlege dir, was es bedeutet Jünger Jesu zu sein.
Zu Christus gehören heißt für das Reich Gottes leben.

Man kann nicht Reichtümer für sich anhäufen, wenn es darum geht, dem Leben in der Schöpfung zu dienen.
Wer an Christus glaubt, dem geht es um Gottes Reich, um Gottes Gerechtigkeit: um den Mitmenschen, um den Armen, der genauso viel wert ist wie der Reiche, um Kinder und Waisen, die genauso Geborgenheit erfahren sollen wie Erwachsene und abgesicherte Menschen.

Wer sich Christus anschließen möchte, muss sich vorher überlegen, dass diese Entscheidung sein ganzes Leben unter ein neues Vorzeichen stellt.

Es gibt nichts größeres, als dem Plan Gottes, dem Leben der Schöpfung und der Menschen zu dienen. Das muss man sich immer wieder klar machen.