6. Januar 2012: Erscheinung des Herrn

„Wir haben seinen Stern aufgehen sehen“ – Mit dem Stern ist Jesus Christus gemeint.
Als das Mt. Ev. Entstand, war der Stern Jesu tatsächlich am Aufgehen. Überall hatten sich kleine christliche Gemeinden gebildet. Juden wie Heiden ließen sich nach einem gründlichen und einjährigen Unterricht taufen.
Heute scheint es, müsste man sagen: Wir sehen seinen Stern Jesu untergehen.
Christliche Gemeinden zerfallen. Die Mehrzahl der Menschen kennt die Evangelien und das Glaubensbekenntnis nicht mehr. Viele verbinden mit Jesus nur noch die Krippe und das Kreuz und „Werte“.
Hat der Stern Jesu aufgehört zu leuchten? Ist sein Licht nicht mehr nötig? Gibt es andere, hellere Sterne?
Oder kann Jesus nach wie vor das Licht der Menschen sein? Ist er das Licht der Welt? Das Licht meines Lebens?

Das Buch Jesaja beschreibt die Situation der Menschen so: Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker.
Ich möchte nicht behaupten, dass die Menschen ohne Jesus alle im Dunkeln, im Finstern leben. Vielmehr würde ich sagen: Ich möchte in allen Religionen und Kulturen die Körner der göttlichen Weisheit erkennen und die Funken des göttlichen Lichtes.
Zugleich aber, zögere ich nicht, Jesus als Licht der Welt zu bezeugen: Jesus hat in dieser Welt ein Licht angezündet und erhält es am Brennen. Dieses Licht haben wir heute genauso nötig, wie es die Menschen in der Zukunft brauchen werden.
Was passiert, wenn sich die Menschen davon abwenden, erleben wir:
Geld wird wichtiger als der Mensch, der es besitzt;
Macht wird wichtiger als der Friede;
Ablenkung, Vergnügen wird wichtiger als Gemeinschaft und Verantwortung.
Wir sind Zeugen, wie sich eine Gesellschaft entwickelt, in der immer mehr Menschen Gott wie ein Erinnerungsstück an Großmutter betrachten – statt aus seiner Kraft und in seinem Geist zu handeln.
Was ist das Licht, das Jesus in diese Welt bringt?
Jesus hat Gott in die Welt, zu den Menschen gebracht. Gott ist nicht fern; nicht jenseits der Sterne, sondern er ist hier;  mitten unter uns. In jedem lebendigen Wesen ist Gottes Kraft und Gottes Geist lebendig und am Werk.  Im Lebendigen drückt Gott sich aus!
Diese Welt, die durch und aus Gott lebt, ist ihm wertvoll und teuer. Er liebt sie sozusagen wie sich selbst. Dies hat Jesus durch sein ganzes Leben deutlich gemacht.
Das Licht Jesu brauchen wir in dieser Welt,

  • Dass wir wie er zum Himmel, zu Gott, dem Vater aller schauen.
  • Dass wir, wie Jesus, daraus leben, dass Gott unser Leben trägt und hält.
  • Dass wir, wie Jesus, den Mitmenschen als Schwester und Bruder sehen.

Ohne dieses Licht, würde die Welt dunkler und dunkler, es wäre so, als ob die Sonne untergegangen wäre. Schönheit, Gemeinschaft, Geborgenheit würden zuerst den Glanz und die Farbe verlieren und sich dann im Dunkeln verlieren.

Für mich und mein Leben sage ich es und vielleicht können und wollen sie mir zustimmen: Ich habe den Stern Jesu aufgehen sehen und habe begonnen, seinem Licht zu folgen – um schließlich das Licht der Welt und das Licht meines Lebens zu finden, das der Welt den Frieden bringt und allen, die zu ihm finden eine sehr große Freude.