Hier geht es zu den Texten der Liturgie: 
Liebe Schwestern und Brüder,
Das sind leere Versprechungen! – Das ist ein schlimmer Vorwurf!
Darin drückt sich tiefes Misstrauen aus. „Leere Versprechungen“.
Es wird versprochen: Die Steppe wird blühen! Sie werden die Herrlichkeit des Herrn sehen! Gott wird kommen und euch retten!
Die Engel versprechen: Er wird groß sein! Friede auf Erden den Menschen!
Und was ist?
Kriege toben. Christen werden verfolgt. Israel ist in sich gespalten und seine Existenz wird von anderen Staaten in Frage gestellt.
Die Kirchen bieten einen traurigen, verbrauchten Anblick: sie erschöpfen sich in Lehre und Caritas – doch begeistern sie nur noch sehr wenige für die eigentliche Botschaft vom Reich Gottes.
Ist Christus eine falsche Versprechung? Können wir ihm wirklich glauben?
Hat er die Königsherrschaft Gottes gebracht?
Zweifel über Zweifel – geweckt und genährt von der Wirklichkeit.
Ähnliche Zweifel bedrängen Johannes. Deshalb lässt er zwei seiner Jünger Jesus fragen: bist du der der kommen soll?
Schwestern und Brüder: Können wir glauben und können wir vor unseren Bekannten und Freunden vertreten: Jesus ist der Messias!
Jesus ist der Retter der Welt und der Menschen!
Oder bleibt ihnen dabei das Wort im Mund stecken?
Welche Argumente gibt es gegen den Zweifel?
Warum bin ich überzeugt davon, dass Jesus wirklich der Messias ist?
Jesus verändert die an ihn glauben:
Ich sehe die vielen Menschen, die sich für andere einsetzen – ob mit Rettungsschiffen auf dem Mittelmeer oder in der Krankenpflege oder in der Erziehung.
Ich höre die Nachrichten von den vielen Projekten und Aktionen, die die Lebensverhältnisse armer Menschen in jedem Erdteil dauerhaft verbessern.
Und ich begegne selber Menschen, die neu angefangen haben und wieder an sich selber glauben und ihre Möglichkeiten, etwas Gutes zu tun.
Jesus heilt auch mich selbst und bewahrt mich vor Pessimismus und Mutlosigkeit:
Trotz vieler Verbrechen und trotz der Bosheit,
sehe ich das Gute in der Welt und auch in mir.
Trotz mancher Rückschläge verliere ich nicht den Mut und sehe einen Sinn darin, für den Frieden, für das Reich Gottes zu arbeiten und zu werben.
Jesus gibt mir durch sein Leben, durch seine Art zu leben,
durch seine Unerschrockenheit und seine Leidenschaft für Gott und Mensch
Mut und Zuversicht und den Glauben daran,
dass die Menschheit darin ihre Zukunft findet.
Liebe Schwestern und Brüder,
Jesus hat die Menschheit gerettet:
Er hat sie davor gerettet, sich den dunklen Kräften der Seele auszuliefern.
Jesus bewahrt uns im Glauben und im Einsatz für
Gerechtigkeit und Wahrheit und Freiheit und Barmherzigkeit und Liebe.
Das Reich Gottes ist mitten unter uns und es kommt unaufhörlich –
wo immer Menschen auf Gottes Geist hören und ihm folgen