01.01.2024: Neujahr

Hier geht es zu den Texten der Liturgie:

Ansprache: Liebe Schwestern und Brüder,
einerseits ist der Wechsel der Jahreszahl nichts besonderes. Es ist nur die Gliederung der Zeit – aber auch nicht weniger. Wir beginnen einen neuen Zeitabschnitt, das Schaltjahr 2024 mit 366 Tagen.
Die Jahreszeiten, die Kirchenfeste, die persönlichen Festtage wie Hochzeitstag, Geburtstag und manches mehr kehrt wieder.
Und dazu die Besonderheiten: Vielleicht steht eine Hochzeit an oder ein Berufswechsel oder ein Umzug oder manche und mancher denken schon über eine Trennung nach.

Was unerwartet kommen wird, wissen wir noch nicht, können wir nicht einmal ahnen.
Was in der Gesellschaft geschehen wird – Katastrophen, politische Umstürze, Friedensschlüsse, Verständigungen, echte Fortschritte zur Bewältigung der Umweltprobleme, zu mehr Gerechtigkeit sehen wir mit mehr oder weniger großem Unbehagen oder Zuversicht.

So beginnen wir diesen neuen Zeitabschnitt. Und ich denke mir:
Woher kommt die Kraft für all das Vorhersehbare und Unvorhersehbare?

Die Kraft nehmen wir mit aus dem, was wir geschafft haben und was uns geschenkt wurde in den hinter uns liegenden Zeitabschnitten. Manche spüren vielleicht auch, wie in dem zurückliegenden Jahr die Kraft weniger wurde: die körperliche Kraft, die geistige Kraft, die seelische Kraft.

Dann stellt sich umso mehr die Frage: reichen meine Kräfte für den nun beginnenden Zeitabschnitt 2024?Wie können wir zuversichtlich das Jahr beginnen?

Die für heute von der Kirche ausgewählten Schrifttexte bieten uns drei Antworten an:

Wir sind von Gott gesegnet: er lässt sein Angesicht über uns leuchten, er schaut uns an. Er ist uns gnädig und gibt uns wohlgesonnen, die Kraft die wir brauchen und vor allem Frieden: denn er selbst lebt in uns und stärkt uns.

Paulus erinnert an den neuen Anfang, den Gott mit der Menschheit gemacht hat: Er sandte Jesus, damit wir durch ihn Kinder Gottes werden.
Von ihm, dem Schöpfer geliebte Kinder. Wir sind sein Abbild: wir können lieben und Liebe annehmen, wir können Leben schenken und retten und bewahren und schaffen, was zum Leben nötig ist.

Zuletzt sind wir seine Erben: Das heißt, wenn unsere Kräfte versiegen und unser körperliches Leben erlischt, treten wir ein in das Erbe, dass Gott für uns bereithält: das Leben in ihm, vor seinem Angesicht und in der Fülle und Vollkommenheit.

Das Lukasevangelium schildert wie Hirten zum Kind kommen und Maria und Josef von der Botschaft der Engel erzählen: Dass Gott Frieden will und dass dieses Kind der Retter und Erlöser ist, der Frieden bringt.

Bei ihrer Rückkehr zu den Herden priesen sie Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten!

Vielleicht gibt es einmal ein Krippenspiel der Kinder, das für diesen Lob und Preis Worte findet – wo also die Hirten noch zurückkehren. Jedenfalls ist das Lob Gottes auf jeden Fall eine Quelle der Zuversicht für den neuen Zeitabschnitt 2024.

Wir haben Grund, Gott zu loben und zu preisen: denn jeden Tag sehen wir, wie Menschen ihm ihre Stimme, ihre Ohren und Augen, ihre Hände und Füße zur Verfügung stellen und anderen zuhören, Gutes tun, einander begleiten und besuchen und mit einem wohlwollen zärtlichen Blick beschenken.

Wir haben Grund, wie die Hirten Gott zu loben:
Für Jesus, der uns den Glauben an die Liebe schenkt und wiedererweckt;
für den Heiligen Geist, der uns Zuversicht und Hoffnung und die Kraft, um den Tag zu bewältigen;
für all das Gute, für jeden guten Geruch, für jeden schönen Ton, für jede schöne Farbe und Form;
für das Wohlwollen und für die Zuneigung, die wir empfangen und schenken dürfen.

Das neue Jahr hat angefangen. Beginnen wir, auch diesem Zeitabschnitt mit dem Lob Gottes zu füllen. Amen.

01.01.19: Neujahr

Hier geht es zu den liturgischen Texten: schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Lukas schreibt: Alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten:

Ein Engel ist uns erschienen. Er hat uns gesagt, wir sollen uns freuen, weil der Retter der Welt geboren ist. Er hat uns hierher geschickt: zu einem Kind, das in der Krippe liegt.

Wer würde da nicht staunen, wenn er das hört. Vielleicht sogar ungläubig
– denn: wem ist schon einmal ein Engel erschienen.

Ich bleibe an dem Wort „ALLE“ hängen: alle, die es hörten.
Wer sind diese „Alle“ – außer Maria und Josef und die Hirten selbst?

Kamen auf einmal alle zur Krippe, die für Maria und Josef keinen Platz in der Herberge hatten?

Es ist wunderbar, dass diese „Alle“ so unbestimmt sind:
Da kann ich mir die Freiheit nehmen, und mich und sie alle dazu rechnen:

Wir alle staunen über das, was die Hirten uns erzählen.

Wir staunen darüber, dass uns tatsächlich der Messias, der Christus geschenkt wurde. Und wie Maria wollen wir diese Worte bewahren und in unseren Herzen erwägen: wir versenken uns in die Bedeutung dieser Worte für uns selbst, für die Welt, für die Menschen:

Dieses Kind, das damals geboren wurde, ist der Retter der Welt, der Messias, der Christus. Der Frieden bringt und Versöhnung.

Er bringt Frieden,
allen denen, die wir Maria die Botschaft der Hirten hören und ihr glauben.

Allen denen, die auf Jesus hören und ihm glauben.

Allen denen, die mit uns zusammen voll Freude und Dankbarkeit glauben:

dass Gott, unser Vater uns durch Jesus
von der Strafe für unsere Bosheiten befreit hat;
dass er uns mit ihm Auferstehung schenkt und ewiges Leben;
dass er uns in ihm zu einer Familie zusammenführt,
die miteinander glaubt und miteinander teilt.

Jesus hat uns den Frieden gebracht, weil wir seiner Botschaft glauben,
dass Gott barmherzig ist und uns nicht verurteilt,
dass Gott uns seinen Geist gibt, damit wir Frieden schaffen,
dass wir Gottes Kinder sind
und er jedes seiner Kinder von ganzem Herzen liebt.

Liebe Schwestern und Brüder,
es ist gut, dass wir das Kalenderjahr in der Weihnachtszeit beginnen,
erfüllt von der frohen Botschaft der Engel,
voll Staunen über die barmherzige Liebe Gottes,
der in diesem kleinen Jesuskind Mensch wurde, um uns zu befreien.

Froh und voller Staunen können wir das neue Jahr beginnen.
Wir sind gestärkt in dem Glauben, in der Zuversicht,
dass wir Gottes Friede in die Welt bringen können.

Wir sind gestärkt in dem Willen,
die Wunder des Lebens zu lieben und Gott zu lieben, der uns das Leben auf dieser Erde schenkt, um uns einst in sein Licht und seinen vollkommenen Frieden aufzunehmen.

Liebe Schwestern und Brüder,
nehmen wir unsere Berufung an:
Tun wir den Frieden und beten wir um den Frieden:
denn er ist Gabe und Aufgabe zugleich –
so wie Maria dieses Kind gegeben wurde
und sie diese Gabe angenommen hat, um dem HERRN, dem Gott des Friedens zu dienen.

01.01.2017: Neujahr

Hier geht es zu den liturgischen Texten: schott

Liebe Schwestern und Brüder
die nächsten 365 Tage werden wir die Jahreszahl 2017 benutzen, um festzuhalten, wann ein Brief geschrieben wird oder eine Einladung stattfindet. Stehen 2017 für sie persönlich besondere Ereignisse an?

Ein Jubiläum? Eine neue Aufgabe? Nehmen sie Aufgaben oder Sorgen aus dem vergangenen Jahr mit ins neue Jahr? Das, was wir bisher getan und übernommen haben, wirkt sich ja in unserer Zukunft aus: bestimmt weitgehend über das, was wir tun werden.

Zugleich aber gibt es die Überraschungen, die wir nicht vorhersehen können: Überraschungen verändern unsere gewohnten Abläufe: wir stellen uns auf die Veränderungen ein und versuchen uns sie in unseren Alltag zu integrieren.

Das Lukasevangelium schließt die Geburtsgeschichte von Jesus ab mit der Namensgebung: Acht Tage nach der Geburt wurde das Kind beschnitten und es erhielt seinen Namen: Jehoschua – verdeutscht: Jesus.

Der Name Jesu ist ein Versprechen, eine Verheißung, eine Zusage:
Übersetzt bedeutet er, wie sie alle wissen, Gott rettet!

Der Anfang des Kalenderjahres ist selbstverständlich Anlass, um vorauszudenken: was erwartet mich? was will ich tun? Was wird mich überraschen? Alle diese Gedanken werden begleitet von dem Grund-motiv, von einem Thema, das immer mitklingt: Gott rettet!

In 20 Tagen übernimmt der neue amerikanische Präsident die Regierungs-geschäfte in den USA. Die Vorzeichen, was schon geschehen ist, deuten darauf hin, dass sich vieles verändern wird.

In wichtigen europäischen Ländern sind heuer Wahlen, die von großer Bedeutung sein können für die Zukunft der europäischen Gemeinschaft.

Wie geht es weiter in den Kriegsgebieten der Erde?

Wie entwickeln sich die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der Türkei und Russland und Amerika?

Über all dem und auch über unseren persönlichen Entscheidungen, Veränderungen und Überraschungen steht als Überschrift: Gott rettet

Gott rettet, Gott ist mit uns.
Jesus ist bei uns, alle Tage, bis zum Ende der Welt.

Das gibt uns einen festen Halt und eine feste Richtung:
was immer auch geschieht – uns ist ein Gebot gegeben, das uns immer die Richtung weist: Jesus sagt:
Wer mir nachfolgt, wird das ewige Leben haben.

Wie kann ich Jesus nachfolgen? In meiner Situation?
Wie kann ich heilen? Wie kann ich trösten?
Wie kann ich Zeugnis dafür ablegen, dass Gott der einzige Herr ist?
Was kann ich tun für den Frieden?

Selbst, wenn ich Fehler mache,
selbst wenn ich meinen Aufgaben nicht gewachsen bin,
selbst wenn man mit Unrecht täte:

Bleibt die Zusage: Gott rettet dich! Er ist mit dir!
Und es bleibt das Gebot Jesu:
Wer mir nachfolgt, wird das ewige Leben haben.

So können wir getrost das neue Kalenderjahr beginnen,
all das weiterführen, was wir bisher begonnen haben,
unsere Pläne und Ziele verfolgen,
die Überraschungen, die sich einstellen, annehmen:

Denn immer gilt Jesu Gebot: Folge mir nach und vertraue darauf:
Gott rettet! Er ist mit Dir!

01.01.2015: Neujahr

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Schott

Liebe Schwestern und Brüder,
Es ist ein sehr harmonischer geistlicher Dreiklang am 1. Januar:
Der Beginn eines neuen Jahre – das Lob Mariens als Gottesmutter –
und der Weltfriedenstag zu dem der Bischof von Rom jedes Jahr eine Botschaft an alle Menschen sendet, die den Frieden ersehnen.

Mit Jesus, den Maria geboren hat, hat Gott einen neuen Anfang gemacht – einen Anfang, der weit bedeutsamer ist als der Anfang eines neuen Kalenderjahres.

Aus dem Mund der Hirten hört Maria, welchen neuen Anfang Gott durch Jesus setzen wird: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen, die Gott liebt.

Jesus wird Gott die Ehre geben, weil er auf ihn hört. Alles, was er denkt und tut und fühlt kommt aus dem bedingungslosen Vertrauen, dass er vom himmlischen Vater geliebt ist und dass er diese Liebe den Menschen verkünden und bringen möchte.

Seine Botschaft ist, dass jeder Mensch ein Kind Gottes ist und von Gott geliebt ist. Jeder!

Besonders richtet sich diese Botschaft deshalb an die Kranken – sie sind nicht bestraft oder ausgeschlossen, sondern sie werden geheilt.

Diese Botschaft richtet sich an die Sünder: Keine Sünde ist so groß, dass Gott deshalb aufhören würde, auch den Sünder zu lieben. Ihnen wird vergeben. Auch sie können wieder aus dem Bewusstsein leben, dass sie Gottes Kinder sind.

Diese Botschaft richtet sich an die Armen, die vom Leben und von der Teilhabe an den Gütern der Welt ausgeschlossen sind: Gott schließt sie nicht aus, sondern gibt ihnen den ersten Platz. Deshalb ist es unsere erste Aufgabe dafür zu sorgen, dass jeder Mensch Essen und Trinken kann, Kleidung hat und eine Wohnung.

Diese Botschaft richtet sich besonders an die Kinder: sie sind nicht zu klein und zu schwach. Im Gegenteil: sie habe ein offenes Herz. Sie leben ohne Bosheit und Hintergedanken. Sie sind uns Jüngern Jesu darin ein Vorbild

Wir alle sind Gottes geliebte Töchter und Söhne, darauf vertrauen wir und daraus leben wir. Doch, da wir wissen, wie begrenzt unsere Liebe oft ist, und weil wir sehen, dass Jesu Liebe zu Gott und den Menschen vollkommen war, bekennen wir: Jesus ist DER SOHN GOTTES.

Er ist ganz und gar von Gottes Geist und Liebe erfüllt.
Ihn hat Gott gesandt zu uns gesandt, zu den Armen und Kranken, zu den Sündern und Kindern. Er hat es uns offenbart, dass wir Gottes Kinder sind.

Weil Jesus der Sohn Gottes ist, nennen wir Maria mit dem Ehrentitel MUTTER GOTTES. Nicht im Sinn der griechischen Göttermythen, nicht im Sinn der altorientalischen Religionen;
sondern, weil Jesus von einer Frau auf menschliche Weise geboren und genährt und erzogen wurde, er, den wir als den SOHN Gottes bekennen.

Maria, die den Sohn Gottes geboren hat, ist dadurch der Urtyp von uns Glaubenden: In uns allen kann Gottes Wort vom Frieden Fleisch werden und Gestalt annehmen: in uns selbst und in unseren Kindern.

Auch Eva ist der Urtyp von uns Menschen:
wir können uns Gott verweigern und uns selbst zum Mittelpunkt der Welt erklären. So werden wir zum Ausgangspunkt von Neid und Eifersucht, von Gewalt und Mord.

Maria hält deshalb in vielen Darstellungen einen Paradiesapfel in der Hand: Sie ist das Urbild des Menschen, der im Paradies lebt: im Frieden mit Gott und mit der ganzen Schöpfung. Sie ist die neue Eva.

Es ist leider nicht so, dass alle Menschen auf Jesus hören;
leider hören wir selbst nicht immer auf Jesus und sein Gebot der Liebe.
Deshalb gibt es in der Welt nach wie vor Ausgrenzung und Gleichgültigkeit und Gewalt.

Was Jesus Christus uns gebracht hat, bleibt dennoch gültig – solange es Leben gibt im Universum: Gott schenkt Frieden und Versöhnung!
Wir sind seine gesalbten, Christen, damit wir Frieden ausbreiten und Versöhnung.

1. Januar 2014: Neujahr

Hier geht es zu den biblischen Texten: Schott

„Kommt, wir gehen nach Bethlehem!“ sagten die Hirten zueinander – so folgten sie der Botschaft: „Euch ist heute in der Stadt Davids der Retter geboren, der Messias, der Herr!“
Die Hirten kommen also zum Stall und finden Maria und Josef und das Kind in der Krippe. Wenn sie die Aufgabe des Evangelisten hätten, wie würden sie die Begegnung der Hirten mit der Heiligen Familie beschreiben?

Lukas entwickelt die Szene sehr logisch und verständlich, finde ich: Die Hirten erklären, warum sie zum Stall gekommen sind.
Der Bericht der Hirten versetzt „alle“ die sie hörten in „Staunen“, selbst Maria, die das Kind empfangen und zur Welt gebracht hatte. Sie bewahrte alles in ihrem Herzen und dachte darüber nach.

Die Hirten aber kehrten zu ihrer Herde zurück und waren voll Freude und priesen Gott – so wie die Engel, die ihnen die frohe Botschaft verkündet hatten.

Schwestern und Brüder,  das Lukasevangelium stellt besonders heraus, dass Jesu den Armen und Kranken und Sündern das Reich Gottes verkündete und ihnen die Rettung, die Versöhnung brachte – also den Menschen, die Grund hatten, mit ihrem Leben, ihrer Geschichte, ihrem Schicksal und mit sich selbst unzufrieden zu sein – so wie die Hirten auf dem Feld.

Ihnen verkündet Jesus den Frieden! Ihnen verkündet Jesus, dass Gott sie liebt – sie, die von aller Welt schief angeschaut und verachtet werden. „Gott straft sie für ihre Sünden“ so redet man von ihnen. –
Jesus aber sagt: Kommt zu mir. Ich lege euch keine schweren Lasten auf. Bei mir findet ihr Ruhe und Frieden!“

In den Hirten dürfen und sollen wir  uns erkennen:  Zu ihnen dürfen wir uns stellen. Mit ihnen hören wir die Botschaft des Friedens, der Versöhnung, der Befreiung vom Zwang des Gesetzes.
Deshalb haben wir die Geburt Jesu gefeiert.

Jetzt, da wir Jesus gesehen und gehört haben, jetzt, da wir zum Glauben gekommen sind, dass wir Gottes geliebte Kinder sind, jetzt können wir es wie die Hirten machen:
Gott loben und preisen und zur Herde zurückkehren – also zu unseren täglichen Aufgaben.
Wir müssen nicht unser ganzes Leben ändern, damit Gott uns liebt!
Wir müssen nicht darauf warten, dass wie durch einen Blitz alles ganz anders und besser wird!
Nein: in unser Leben hinein klingt die Botschaft: Euch ist der Retter geboren! Bei ihm findet ihr Frieden!
Das macht uns Mut – heute am ersten Tag eines neuen Kalenderjahres – nachdem wir die Geburt Jesu gefeiert haben:

In unserem Leben – so wie es ist und werden kann – finden wir ihn, der uns Frieden gibt.

1. Januar 2013: Neujahr und Hochfest der Gottesmutter Maria

Ich bin froh, dass ich am Beginn des neuen Kalenderjahres nicht alles neu anfangen muss. Ich hoffe, dass das Leben in ‑ Großen und Ganzen – weiter­ geht wie bisher!

Ich weiß auch: Es gibt immer etwas zu verbessern. Und das geht nicht, ohne Veränderung. Veränderungen aber sind schwierig aus mehreren Gründen:
Wer etwas verändern will, muss sich anstrengen. Er muss bereit sein, etwas aufzugeben, etwas zurückzulassen.
Wer Veränderungen herbeiführt, gerät dadurch leicht in Konflikt mit anderen, die entweder keine Veränderung wollen oder eine andere.
Nicht übersehen möchte ich: Dass ich mir Verbesserungen wünsche, ist eine Sache.
Eine andere Sache ist, ob ich die Verbesserungen selbst herbeiführen oder vornehmen kann.

Es war vermutlich der amerikanische Theologe Reinhold Niebuhr, der diese Fragen in ein Gebet fasste, das vielen von ihnen bekannt ist:

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
Gott gebe mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
Gott gebe mir und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

 

Es gibt Dinge, die man nicht ändern kann und es gibt Dinge, die man ändern kann – oder sogar ändern soll. Beides liegt oft nicht weit auseinander: die Gesundheit ist eines der größten Geschenke. Wir können zwar gesunde oder ungesunde Lebensweisen haben – Doch selbst der Kettenraucher Helmut Schmitt ist inzwischen 94 Jahre alt, während manchmal schon Kinder schwer erkranken.

Unser Leben ist mit Gott verbunden.  Er ist die Quelle des Lebens, aus seiner Hand empfangen wir, was wir zum Leben brauchen. Auch die Vergänglichkeit entspringt seinem Schöpferwillen – obgleich er – wie Paulus es ausdrückt – auch das Vergängliche mit Unvergänglichkeit umkleidet.

Deshalb dürfen wir am Anfang des Jahres über unser Leben nachdenken und darüber, was Gott mit uns vorhat.
Wir dürfen fragen: Gott, was hältst Du im neuen Jahr für mich bereit?

Was muss ich hinnehmen und annehmen?
Was könnte mir helfen, dass ich darin gelassener werde?

Diese Dinge lehren mich, meine Grenzen und meine Begrenztheit anzunehmen. Dadurch lerne ich, mich und meine Leben anzunehmen und Gott anzuvertrauen. Daran kann ich denken, wenn ich bete: Vater, dein Wille geschehe – und ich darf Gott vertrauen, dass er für mich das Heil will.

Was muss ich hinnehmen und annehmen? …

Wir dürfen uns auch fragen: Gott, was willst du, das ich tun soll?

Was will ich dieses Jahr anfangen?

Solange wir Anteil nehmen am Leben anderer, können wir anfangen, neu anfangen:

Aufmerksamer zu werden für den Mitmenschen,
den Verstand zu üben, eine neue Gewohnheit zu erlernen,
neue Gedanken zu haben, barmherziger zu werden, Dinge zu ordnen,
…,

Auch daran denke ich, wenn ich bete: Vater, dein Wille geschehe – denn Gottes Wille geschieht dort, wo Menschen seinen Willen tun.

Als Maria Jesus empfangen hat, hat Gott einen neuen Anfang mit den Menschen gemacht:
Jesus ist der neue Mensch, der in allem den Willen seines Vaters getan und angenommen hat.
In jedem Kind, das empfangen wird, macht Gott einen neuen Anfang mit uns Menschen, damit dieser Mensch Gottes Willen annimmt und tut.

Wir dürfen jeden neuen Tag annehmen als Gottes Geschenk und ihn füllen mit der Frage:
Gott, was hältst Du an diesem Tag für mich bereit?
Gott, was willst Du, das ich tun soll?

1. Januar 2013: Neujahr

Hier geht es zu den liturgischen Texten: Beuron(Evangelium: Johannes Prolog)

Ich bin froh, dass ich am Beginn des neuen Kalenderjahres nicht alles neu anfangen muss. Ich hoffe, dass das Leben in ‑ Großen und Ganzen – weiter­geht wie bisher!

Ich weiß auch: Es gibt immer etwas zu verbessern. Und das geht nicht, ohne Veränderung. Veränderungen aber sind schwierig aus mehreren Gründen: Wer etwas verändern will, muss sich anstrengen.
Er muss bereit sein, etwas aufzugeben, etwas zurückzulassen.
Wer Veränderungen herbeiführt, gerät dadurch leicht in Konflikt mit anderen, die entweder keine Veränderung wollen oder eine andere.

Nicht übersehen möchte ich: Dass ich mir Verbesserungen wünsche, ist eine Sache. Eine andere Sache ist, ob ich die Verbesserungen selbst herbeiführen oder vornehmen kann.

Es war vermutlich der amerikanische Theologe Reinhold Niebuhr, der diese Fragen in ein Gebet fasste, das vielen von ihnen bekannt ist:

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,

Gott gebe mir den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann,

Gott gebe mir und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.

Es gibt Dinge, die man nicht ändern kann und es gibt Dinge, die man ändern kann – oder sogar ändern soll. Beides liegt oft nicht weit auseinander: die Gesundheit ist eines der größten Geschenke. Wir können zwar gesunde oder ungesunde Lebensweisen haben – Doch selbst der Kettenraucher Helmut Schmitt ist inzwischen 94 Jahre alt, während manchmal schon Kinder schwer erkranken.

Unser Leben ist mit Gott verbunden.
Er ist die Quelle des Lebens, aus seiner Hand empfangen wir, was wir zum Leben brauchen. Auch die Vergänglichkeit entspringt seinem Schöpferwillen – obgleich er – wie Paulus es ausdrückt – auch das Vergängliche mit Unvergänglichkeit umkleidet.

Deshalb dürfen wir am Anfang des Jahres über unser Leben nachdenken und darüber, was Gott mit uns vorhat.
Wir dürfen fragen: Gott, was hältst Du im neuen Jahr für mich bereit?

Was muss ich hinnehmen und annehmen?
Was könnte mir helfen, dass ich darin gelassener werde?

Diese Dinge lehren mich, meine Grenzen und meine Begrenztheit anzunehmen. Dadurch lerne ich, mich und meine Leben anzunehmen und Gott anzuvertrauen. Daran kann ich denken, wenn ich bete:
Vater, dein Wille geschehe – und ich darf Gott vertrauen, dass er für mich das Heil will.

Was muss ich hinnehmen und annehmen? …

Wir dürfen uns auch fragen: Gott, was willst du, das ich tun soll?
Was will ich dieses Jahr anfangen? Solange wir Anteil nehmen am Leben anderer, können wir anfangen, neu anfangen:

Aufmerksamer zu werden für den Mitmenschen,
den Verstand zu üben, eine neue Gewohnheit zu erlernen,
neue Gedanken zu haben, barmherziger zu werden, Dinge zu ordnen, …,

Auch daran denke ich, wenn ich bete: Vater, dein Wille geschehe – denn Gottes Wille geschieht dort, wo Menschen seinen Willen tun.

Als Maria Jesus empfangen hat, hat Gott einen neuen Anfang mit den Menschen gemacht:
Jesus ist der neue Mensch, der in allem den Willen seines Vaters getan und angenommen hat.
In jedem Kind, das empfangen wird, macht Gott einen neuen Anfang mit uns Menschen, damit dieser Mensch Gottes Willen annimmt und tut.

Wir dürfen jeden neuen Tag annehmen als Gottes Geschenk und ihn füllen mit der Frage:
Gott, was hältst Du an diesem Tag für mich bereit?
Gott, was willst Du, das ich tun soll?